Die Startup Szene lebt vom Buzzword Bingo. Damit Du zu Beginn Deiner Gründer-Reise auch verstehst, was hinter den einzelnen Begriffen wie Bootstrapping, Exit und MVP steckt, geben wir Dir in unserem Startup Glossar einen Überblick über 34 der grundlegendsten Fachbegriffe. #nobullshit
A/B Testing
Mit einem A/B-Test kann ein Produkt oder ein Feature nah an der Zielgruppe getestet werden, indem zwei Versionen einer Idee im direkten Vergleich gegeneinander antreten. So kann schnell sichergestellt werden, dass auch nur erfolgversprechende Maßnahmen umgesetzt werden.
Accelerator
In Accelerator Programmen wird die Entwicklung junger Startups in der Frühphase beschleunigt. Ziel ist es, die Gründerteams auf den Markteintritt vorzubereiten und die Überlebenschancen des Startups maßgeblich zu erhöhen. Dabei werden die Gründerteams meist intensiv auf täglicher Basis betreut und erhalten Coachings und Infrastruktur für die Arbeit an ihrem Startup.
Bootstrapping
Beim Bootstrapping verzichten Startup Gründer:innen gänzlich auf eine externe Finanzierung und beziehen das Geld für die eigene Gründung entweder aus der eigenen Tasche, oder leihen sich Geld von Freunden oder der Familie. Ziel dieser Methode ist es, große Ausgaben im Zuge der Startup Gründung zu vermeiden und gleichzeitig die Einnahmen zu maximieren.
Build-Measure-Learn
Das Grundgerüst der Lean Startup Methode ist der sogenannte Build-Measure-Learn Zyklus. Ein Produkt bzw. ein Feature wird dabei anhand aufgestellter Hypothesen gebaut und am Markt getestet. Auf Grundlage der gewonnenen Daten der Messphase werden dann Entscheidungen darüber getroffen, ob die gestellten Hypothesen bestätigt oder widerlegt werden.
Business Angel
Als Business Angel werden erfahrene Unternehmer:innen bezeichnet, die mit ihrem Kapital und darüber hinaus auch mit ihrem Knowhow sowie Zugang zu ihrem Netzwerk Gründer:innen im Aufbau ihres Startups supporten. Im Durchschnitt investiert ein Business Angel erstmals ungefähr 25.000 und 100.000 Euro über einen festgelegten Zeitraum von meist vier bis sieben Jahren in ein junges Startup.
Businessplan
Mit einem Businessplan wird aufgezeigt, wie das Konzept eines Gründungsvorhabens aussieht. Gründer:innen bündeln darin zu Beginn einer unternehmerischen Reise strukturiert das Konzept ihrer Business Idee. Es ist DAS zentrale Dokument eines Startups und ein entscheidender Faktor in der Kommunikation mit Investor:innen.
Business Model Canvas
Das Business Model Canvas ist das Standardwerkzeug zur Visualisierung eines Geschäftsmodells und Teil der Lean Startup Methode. Es kann bei Unternehmen, die bisher nur als Idee existieren, ebenso Verwendung finden, wie bei solchen, die schon am Markt sind und ihr Modell einem Realitätscheck unterziehen wollen.
Cap Table
Ein Cap Table (Kurzform für „capitalization table“) ist die tabellarische Übersicht über die Gesellschafter:innen eines Unternehmens. Zur Erstellung eines eigenen Cap Tables können Webseiten wie captable.io hilfreich sein.
CEO – C-Level
C-Level Positionen beschreiben ganz allgemein Führungsrollen in einem Unternehmen. Der Begriff Chief Officer (CO) lässt sich mit „Vorstand“ oder „Geschäftsführer“ übersetzen. Allerdings taucht er in Berufsbezeichnungen so kaum auf, in der Regel findet sich in der Mitte noch ein drittes Wort, das die Tätigkeit genauer beschreibt, z.B. CEO (Chief Executive Officer).
Copy Cats
In der Startup-Branche sind Copycats (frei übersetzt „Nachahmungstäter:in“) Unternehmen, die ein bereits bestehendes und erfolgreiches Geschäftsmodell aufgreifen und wenn überhaupt nur geringfügig variieren.
Content Marketing
Als Content Marketing, also wörtlich übersetzt “Inhaltsmarketing”, wird die strategische Planung, Erstellung und Verbreitung von Inhalten bezeichnet, die ein bestimmtes Zielpublikum adressieren. Ziel ist es, auf diese Weise eine Marke zu positionieren, potenzielle Kund:innen anzuziehen, sie zur Aktion (meist zum Kauf des Produkts) zu bewegen und sie an ein Unternehmen zu binden.
Elevator Pitch
Grundsätzlich ist ein Elevator Pitch die effizienteste Möglichkeit, um ein Startup zu präsentieren. Ursprung des Szenarios ist folgender Gedanke: Du steigst in einen Aufzug und triffst auf eine Person, die Du innerhalb der kurzen Fahrzeit als Investor:in für Dein Startup gewinnen möchtest.
Exit
Eine Exit Strategie beschreibt das Vorhaben, entweder aus einem Startup oder mit dem Startup aus dem Markt auszusteigen und sich zurückzuziehen, indem es an ein anderes Unternehmen oder eine:n andere:n Investor:in verkauft wird. Meist zieht sich ein:e Gründer:in zurück und möchte das Unternehmen verlassen – dieser Schritt ist vor allem für Seriengründer:innen essenziell. Im Fokus steht dabei, sich das investierte Geld, die eigenen Anteile oder auch anteilig den Gewinn auszahlen zu lassen.
Finanzierungsphasen
Jedes Startup kommt früher oder später an den Punkt, externes Kapital für die Umsetzung ihrer Business Idee zu benötigen. Dabei unterteilt man klassischerweise in drei Finanzierungsphasen entlang der Startup Journey: Early Stage, Growth Stage und Later Stage, zu denen die Unterteilungen in Pre-Seed, Seed, Series A und Series B zählen.
Hackathon
Ein Hackathon ist ein Event, auf dem interdisziplinäre Talente aus unterschiedlichen Bereichen zusammentreffen, um innovative und mitunter ungewöhnliche Lösungen für reale und relevante Probleme aus der Industrie / aus der Wirtschaft zu entwickeln. Der Begriff setzt sich zusammen aus “Hacking” und “Marathon”.
Hockey Stick Effekt
Der Hockey Stick Effekt, auch Hockeyschläger-Phänomen genannt, beschreibt einen bestimmten Kurvenverlauf in der Entwicklung eines Startups, der an die Form eines Hockeyschlägers erinnert. Am Anfang ist die Kurve flach und verweist kurzfristig sogar nach unten, bevor sie steil und gradlinig nach oben steigt.
Initial Public Offering (IPO)
Ein Initial Public Offering (IPO) oder auf Deutsch: Börsengang, beschreibt die erstmalige öffentliche Emission von Aktien eines Unternehmens an der Börse. Das Hauptziel ist dabei die Beschaffung von neuem Kapital für das Unternehmen von einem breiteren Spektrum an Kapitalgebern. Ein IPO bietet außerdem die Möglichkeit für Altaktionäre und ursprüngliche VCs ihre Anteile zu veräußern und sich aus dem Unternehmen zurückzuziehen.
Lean Startup
Lean Startup ist DIE ultimative Methode für Gründer:innen in der schlanken und vor allem kundenzentrierten Gründung eines Startups. Zurückzuführen ist das Konzept auf Eric Ries, der es mit dem Lean Startup Ansatz schaffte, die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen in nahezu allen Branchen im Kern zu revolutionieren.
Letter of Intent
Der Letter of Intent – oder auch LoI, Term Sheet oder Memorandum of Understanding genannt – ist in erster Linie eine Art Vorvertrag. Als schriftliche Absichtserklärung dient er zwei Parteien dazu, ein grundsätzliches Interesse an der Durchführung einer Transaktion, einer Verhandlung oder den generellen Abschluss eines Vertrags zu dokumentierten.
MVP
Mit einem „Minimum Viable Product“ (MVP) kann ein Produkt/ ein Service zum ersten Mal unter realistischen Bedingungen bei den Kund:innen getestet werden. Nur Funktionen, die zum eigentlichen Zweck unbedingt notwendig sind, werden implementiert. Dies kann durchaus auch nur eine einzige Funktion sein.
Non-Disclosure Agreement (NDA)
In einem NDA (Non-Disclosure Agreement) wird zwischen zwei Parteien vereinbart, welche Informationen bei Verhandlungen oder einem Vertragsabschluss vertraulich bleiben und nicht an Dritte weitergegeben werden dürfen. Das gilt überwiegend für Fragen, die interne Prozesse und Abmachungen betreffen.
Pitch Deck
In einem Pitch Deck fassen Gründer:innen kurz und prägnant die wichtigsten Inhalte aus ihrem Businessplan auf ein paar Folien zusammen. Mit dem Pitch Deck können die Gründer:innen dann ihr Startup überzeugend vor möglichen Geldgeber:innen vorstellen – also pitchen.
Pivot
Mit einem Pivot (Eng: Drehpunkt) werden verschiedene Bereiche eines jungen Unternehmens neu ausgerichtet. Das Geschäftsmodell wird substanziell geändert, um sich neuen Entwicklungen oder einer neuen Situation anzupassen und damit erfolgreicher zu werden. Das Modell soll dabei jedoch nicht komplett neu erfunden, sondern an den wirklichen Bedarf einer konkreten Zielgruppe angepasst werden.
Product Roadmap
Eine Product Roadmap ist ein beliebtes Tool im Projektmanagement für Startups. Mit ihr legen Gründer:innen gemeinsam mit dem Team fest, wie die Produktentwicklung priorisiert und die Product Vision umgesetzt wird. Die Product Roadmap beinhaltet alle wichtigen Informationen rund um das Produkt oder Projekt und seine zeitliche Entwicklung – die Einteilung der Übersicht erfolgt meist in Wochenschritten.
Problem-Solution Fit (PSF)
Der Problem-Solution-Fit (PSF) ist ein Kernkonzept der Lean Startup Methode. Der PSF dient als Nachweis dafür, dass ein Kundenproblem tatsächlich existiert und damit die Zielgruppe das Angebot des Startups als wünschenswerte Lösung für ihr Problem ansieht. In seiner einfachsten Form stellt der PSF drei Fragen: Existiert das Kundenproblem tatsächlich? Löst die geplante Lösung dieses Problem? Würden zukünftigen Kund:innen eine Lösung wie die geplante den Alternativen vorziehen?
Product Market Fit (PMF)
Die Validierung des Product-Market Fit (PMF) ist der wichtigste Meilenstein für ein Startup. Er ist der Nachweis, dass ein Produkt eine ausreichende Entwicklungsreife erreicht hat, sodass der Markt es haben will. Vor dem PMF beschäftigen sich Gründer:innen ausschließlich mit Forschung an Kund:innen und Produktentwicklung. Nach Erreichen des PMF können sie dann größere Investitionen gewinnen, ihre Marketing-Aktivitäten erweitern und das Wachstum ihres Unternehmens beschleunigen.
SEO
Search Engine Optimization – kurz SEO – sind Optimierungsmaßnahmen, mit denen Webseiten in den unbezahlten Ergebnissen der Suchmaschine zu relevanten Keywords weiter oben positioniert werden können. Um SEO optimal zu nutzen, muss die Website dafür so aufgebaut sein, dass die Suchmaschine (Google, Bing, etc.) die Inhalte optimal auslesen und analysieren kann.
SEA
Search Engine Advertising – kurz SEA – steht für alle bezahlten Suchmaschinenergebnisse, die im Ranking der Ergebnisse über oder unter den organischen Treffern angezeigt werden. Um bei Google durch SEA in den Suchergebnissen weiter in Richtung des begehrten “Platz Nummer 1” zu wandern, muss mit Google Ads eine Anzeige geschaltet werden, die dann im Endeffekt auch entsprechend gekennzeichnet ist.
Startup
Als „Startup“ bezeichnet man i.d.R. neu gegründete Unternehmen, die sich in der Frühphase ihrer Entwicklung befinden und hohes Wachstumspotenzial aufweisen. Es gibt viele verschiedene Antworten auf die Frage, was ein Startup eigentlich ist. Die gängigsten Definitionen beinhaltet oftmals diese vier Kernelemente:
das Unternehmen ist nicht älter als 5 Jahre (teilweise ausgeweitet auf bis zu 10 Jahre), die Gründer:innen arbeiten mit begrenzten finanziellen und personellen Ressourcen, das Unternehmen verfolgt einen innovativen Ansatz und die Geschäftsidee ist skalierbar.
Total Available Market (TAM)
TAM steht für Total Available Market oder Total Adressable Market und beschreibt damit den gesamten erreichbaren beziehungsweise ansprechbaren Markt. Der Begriff wird zur Bestimmung der potenziellen Umsätze für ein Produkt oder einen Service verwendet.
Unicorn
Als Unicorn werden Startups bezeichnet, die eine Firmenbewertung von mindestens 1 Milliarde US-Dollar erhalten – und das vor einem möglichen Börsengang oder einem Exit des Unternehmens. Gerechnet wird diese Größe weltweit in US-Dollar. Das heißt im Klartext: Sind Investor:innen bereit, für einen Anteil von einem Prozent eines Startups mindestens zehn Millionen US-Dollar zu investieren, hat dieses Startup rein rechnerisch den Einhornstatus erreicht.
Unit Economics
Unit Economics sind ein aussagekräftiges Tool, das dabei helfen kann, den Erfolg und die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens zu verstehen und sogar vorauszusagen. Unit Economics beschreiben dabei die Einnahmen und Ausgaben eines Unternehmens – jedoch nicht im Gesamten, sondern immer in Bezug auf eine individuelle, identifizierbare Einheit.
Value Proposition
Eine Value Proposition ist ein Nutzungs- oder Werteversprechen, das Kund:innen den Mehrwert eines Produkts erklärt. Durch die New Economy, aber vor allem den digitalen Wandel, in dem der Purpose immer relevanter wird und ein Überangebot an Jobs besteht, ist es wichtig, klar zu benennen, wofür ein Startup steht, welche Werte es vertritt und warum die Kund:innen sich dafür entscheiden sollten.
Venture Capital
Venture Capital beschreibt einen Teilbereich des Privat Equity Geschäfts (z. Deutsch: privates Beteiligungskapital), bei dem eine Private Equity Gesellschaft in ein nicht börsennotiertes Unternehmen investiert und von dessen Gewinn profitiert. Venture Capital ist in dem Zusammenhang eine zeitlich begrenzte Eigenkapital-Investition in junge, innovative und meist technologiebasierte Unternehmen, die sich im Wachstum befinden und nicht börsennotiert sind – Startups also.
Vesting
Wenn sich Investor:innen dazu entschieden haben, ein Startup finanziell zu unterstützen, haben diese in der Regel verstärktes Interesse daran, bestimmte Mitarbeiter:innen und vor allem die Gründer:innen im Unternehmen zu halten. Eine Methode dies zu gewährleisten nennt sich Vesting. Vereinbarungen, die bestimmen, dass eine Person Gesellschaftsanteile in Abhängigkeit seiner Betriebszugehörigkeit erhält, heißen Vestingklauseln, die Laufzeit einer solchen Klausel Vestingperiode.
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