Jedes Startup kommt früher oder später an den Punkt, an dem es seine Unternehmung durch externes Kapital finanzieren muss. Wie das funktioniert, erklärt Dir Stephan Jacquemot, Director Education der Founders Foundation und Business Angel bei TS Ventures, in diesem Beitrag.
Woran erkenne ich, ob ich externes Kapital brauche?
Du kannst relativ schnell bereits in der Excel Planung Deiner Ausgaben und Einnahmen sehen, ob der reguläre Betrieb Deines Unternehmens Verluste erzielt. Sobald eine Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben entsteht, brauchst Du Kapital. Kann diese Lücke nicht durch eigenes Geld gedeckt werden, muss externes Kapital aufgenommen werden.
Zudem kann es ebenfalls ratsam sein, externes Kapital aufzunehmen, um Dir schnell Marktanteile und damit einen Wettbewerbsvorteil zu sichern.
Der dritte Indikator, an dem Du erkennst, ob du externes Kapital benötigst, ist die Laufzeit Deiner Entwicklungsprozesse. Sobald Du merkst, dass die Entwicklung Deines Produkts einen langen Zeitraum in Anspruch nimmt, weil es sich beispielsweise um ein komplexes technisches Produkt handelt, solltest Du Kapital aufnehmen. So überbrückst Du die Entwicklungszeit finanziell, in der Du selbst noch keinen Umsatz erwirtschaften wirst.
Welche Möglichkeiten der Startup Finanzierungen gibt es?
Du hast drei Möglichkeiten der Finanzierung Deines Startups.
- Bootstrapping
Viele Gründer:innen bauen in der Regel zu Beginn ihrer Gründerreise ihr Startup aus eigenen Mitteln auf, bis sie sicher sein können, dass die Geschäftsidee Früchte tragen kann. - Eigenkapital
Unter der Finanzierung durch Eigenkapital fallen die klassischen privaten Kapitalgeber:innen in Form von Business Angeln und VCs. Die meisten Gründer:innen suchen eine derartige finanzielle Unterstützung nach den ersten paar Monaten ihrer Gründung. - Fremdkapital
Gründer:innen, die ein Geschäftsmodell haben, welches nur sehr kurzfristig finanziert werden muss oder sehr erfahrene Gründer:innen, dessen Startup schon länger am Markt besteht, holen sich oft Unterstützung durch Bankkredite. Zum Bereich Fremdkapital zählen zudem auch Fördermittel.
Wie spreche ich Investor:innen an?
Sobald Du erkannt hast, dass Du externes Kapital für Dein Startup benötigst, kannst Du entweder zur Bank oder zu privaten Investor:innen gehen. Bedenke dabei die unterschiedlichen Anforderungen beider Gruppen.
- Banken
Eine Bank möchte in der Regel einen umfangreichen Businessplan vorgelegt bekommen, der sehr genau Dein Geschäftsmodell in verschiedenen Sektoren beschreibt. Bei der Bank läuft alles sehr formell ab. - Private Investor:innen
Die Ansprache von VCs oder Business Angeln ist meist viel lockerer und weniger bürokratisch. Du benötigst überwiegend lediglich ein Pitch Deck Deines Geschäftsmodells. Zudem stehst Du als Gründer:in mit Deinem Gründerteam im Fokus. Private Geldgeber:innen wollen von einem starken Gründerteam überzeugt werden.
Welche Form auch immer für Dich und Deine Gründung infrage kommt, merke Dir: Geld gibt es nicht geschenkt. Sei stets gut vorbereitet vor Ansprache möglicher Geldgeber:innen und habe immer Deine Ausgaben unter Kontrolle.
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