Warum ist der Fortschritt von KI im Bildungssystem nicht zu stoppen?
Welches Potenzial hat KI für den Bildungsmarkt?
- Kurs- und Unterrichtsmaterial effizienter erstellen Wer Fortbildungs- und Lernmaterialien erstellt, kann mithilfe von KI-Tools zunächst neue Ansätze finden. Ein Beispiel: Lehrkräfte geben ein Thema, die Altersgruppe und die verfügbare Zeit einer Unterrichtseinheit vor. Eine KI-basierte Lösung generiert anschließend die gesamte Unterrichtsplanung – vom Einstieg über die Vertiefung bis zur finalen Wissensabfrage. Dazu ist es möglich, die Materialien an individuelle Kenntnisse anzupassen. Mit wenigen Klicks lassen sich etwa Arbeitsblätter mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden erstellen. Das gleiche Potenzial bietet sich Unternehmen, die beispielsweise neue Seminare für ihre Beschäftigten planen. KI-Tools erledigen damit nicht nur aufwendige Routineaufgaben, sondern gestalten die Kurs- und Unterrichtsplanung auch effizienter.
- Lernprozesse personalisieren Im Fokus des personalisierten Lernens stehen sogenannte Learning Analytics. Dabei werten Algorithmen individuelle Stärken und Schwächen aus, um Lernprozesse entsprechend anzupassen. Mithilfe von KI können E-Learning-Plattformen somit Lernpfade erstellen, die Tempo, Inhalt und Methode auf die Bedürfnisse des Einzelnen zuschneiden. Dazu können KI-basierte Tools die Lernenden noch während einer Aufgabe auf Fehler hinweisen und ihnen alternative Lösungswege vorschlagen. Die Daten lassen sich später auch nutzen, um einzelne Defizite besser einschätzen zu können.
Status Quo: Wie setzen EdTechs KI bereits ein?
Hoher Bedarf trifft riesiges Potenzial – trotz dieser Voraussetzungen greift bislang nur jedes siebte europäische EdTech auf KI-Tools zurück. Das zeigen die Daten aus dem EdTech Next Report von 2023. Allerdings kommen sie damit im Vergleich zu anderen Technologien wie Virtual Reality deutlich stärker zum Einsatz. Beliebter scheinen KI-Tools dagegen bei Startups aus Deutschland zu sein, denn laut einer Auswertung des mmb-Instituts setzt hierzulande etwa jedes vierte EdTech auf die Technologie. Die meisten von ihnen bieten KI-Lösungen für individuelle Lernprozesse an, die beispielsweise auf Learning Analytics und integrierten Chatbots basieren.
Und dafür scheinen Unternehmen momentan die attraktivste Zielgruppe zu sein: Rund zwei Drittel der Lösungen richten sich an den Corporate Learning Sektor, der in den letzten Jahren rasant gewachsen ist. Viele Firmen nutzen bereits KI-basierte Lernprogramme, um ihren Beschäftigten effizientere Schulungen anzubieten. Doch auch der deutsche Schulmarkt kommt aktuell in Bewegung: Das Startup fobizz hat zuletzt ein KI-Tool eingeführt, mit dem Lehrkräfte zum Beispiel ihre Unterrichtseinheiten vorbereiten können. Das Bundesland Rheinland-Pfalz bietet Schulen aktuell an, die Lernplattform testweise zu nutzen. In Bayern wiederum soll Schulen bald ein KI-Budget bereitstehen, das ihnen den Zugang zu KI-Tools ermöglicht.