Sobald Du ein:e Investor:in für Dein Startup gefunden hast, gilt es, alle Bedingungen des Investments klar zu definieren. Hier kommt das Term Sheet ins Spiel. Wir erklären Dir, worum es sich dabei genau handelt, wann ein Term Sheet für Dein Startup in Frage kommt und was es enthalten sollte.
Was ist ein Term Sheet?
Die Suche nach Investor:innen für das eigene Startup kann mühsam und langwierig sein. Wenn Du Business Angels oder Gesellschafter:innen gefunden hast, die in Dein Unternehmen investieren wollen, solltet ihr euch erst einmal treffen und näher kennenlernen. Ihr sprecht über Dein Startup, über das Produkt und über die geplante Wachstumsstrategie für die kommenden Jahre.
Nach dieser ersten mündlichen Verständigung gilt es, die Eckpunkte eures Deals in einer Art Grundlagenpapier, dem Term Sheet, klar zu definieren. In einem Term Sheet werden die wichtigsten Rahmenbedingungen des Investments und einheitliche Ziele festgehalten, unter anderem die Bewertung Deines Startups, die Höhe und Art der Finanzierung und die Bedingungen einer späteren Finanzierungsrunde. Ein Term Sheet ist damit letztendlich eine schriftliche Absichtserklärung und bildet die Grundlage für die Formulierung des noch zu schließenden Vertrags zwischen dir als Geschäftsführer:in und den potenziellen Investor:innen.
Was sind die Vorteile eines Term Sheets?
Mit einem Term Sheet wird sichergestellt, dass alle Vertragsparteien mit den Konditionen des Investments zufrieden sind, bevor eine abschließende Vereinbarung getroffen wird. Das ist wichtig, denn auf diese Weise werden mögliche Konflikte und Missverständnisse aus dem Weg geräumt. Außerdem sorgt ein Term Sheet für Transparenz und Klarheit zwischen den Gründer:innen und den Investor:innen.
Ein Term Sheet kann Deinem Startup außerdem Schutz bieten, indem sichergestellt wird, dass bestimmte Bedingungen erfüllt werden, bevor eine Investition erfolgt, zum Beispiel, dass vertrauliche Informationen nicht an Dritte weitergegeben werden dürfen. Dank eines Term Sheets werden die Verhandlungen insgesamt effektiver und auch die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Investitionsvereinbarung erhöht sich dadurch.
Gerade Kapitalgeber:innen bestehen übrigens oft auf die Vereinbarung eines Term Sheets. Der Grund: Sie wollen die Risiken, die mit einer Investition eingehen, so gering wie möglich halten. Meist wird daher auch eine sogenannte Due Diligance durchgeführt, eine Sorgfaltspflicht. Die finanzielle, rechtliche und geschäftliche Situation Deines Startups wird dabei genauestens unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse können dazu beitragen, dass der oder die Investor:in entscheiden kann, ob die Konditionen im Term Sheet angemessen sind.
Was genau sollte alles in einem Term Sheet enthalten sein?
Es gibt keine festen Regeln für ein Term Sheet. Zentral ist, dass im Term Sheet alle wichtigen Punkte des zukünftigen Vertrags und die Grundlagen der weiteren Zusammenarbeit zwischen den Gründer:innen und den Investor:innen festgehalten werden. In einem Term Sheet werden z.B. folgende Vertragsinhalte geregelt:
- Die Art der Zusammenarbeit oder des Projekts, z.B. Beteiligung, Finanzierung, Joint Venture, etc.
- Die Höhe des Investments und die geplante Verwendung der Mittel
- Die Bewertung des Startups: Diese hängt vor allem von den Entwicklungen des Unternehmens ab, aber auch von der Nachfrage des angebotenen Produkts auf dem Markt und der Existenz anderer Wettbewerber:innen
- Die Frage der Beteiligung: Wie hoch fällt der Anteil der Investor:innen am Unternehmen aus? Welche Angelegenheiten werden von der Geschäftsführung des Startups und welche von Investor:innen entschieden?
- Reporting-Regelungen: Gründer:innen sagen den Investor:innen beispielsweise zu, einmal im Quartal Bericht zu erstatten
- Exklusivitätsvereinbarungen: Gründer:innen müssen sich z.B. verpflichten, für einen bestimmten Zeitraum nicht mit anderen Investor:innen zu verhandeln
- Verschwiegenheitsvereinbarungen: Investor:innen müssen eine Vertraulichkeitserklärung abgeben
- Ausstiegsregelung, auch Exit-Regelung: Bedingungen und Vereinbarungen bezüglich des Verkaufs oder der Übernahme des Startups
Wie stellst Du sicher, dass Deine Bedingungen von potenziellen Investor:innen akzeptiert werden?
Sind Deine Bedingungen im Term Sheet angemessen? Hast Du verglichen, was andere Startups in deiner Branche den Investor:innen anbieten? Deine Bedingungen solltest Du den denkbaren Investor:innen klar und verständlich kommunizieren. Argumentiere, warum Du auf bestimmte Konditionen bestehst und wieso sie nötig sind. Sei offen für Verhandlungen, aber lass Dich nicht auf Bedingungen ein, die Du nicht angemessen findest.Wie verbindlich ist ein Term Sheet?
Ein Term Sheet ersetzt keinesfalls den Abschluss eines Vertrages. Es ist also rechtlich gesehen nicht verbindlich. Vielmehr zeigt es den aktuellen Verhandlungsstand und die bisherigen mündlichen Absprachen zwischen Dir und den Investor:innen. In der Praxis hat es sich allerdings etabliert, sich an den Inhalt und die Absprachen eines Term Sheets zu halten und in der weiteren Zusammenarbeit nicht einfach davon abzuweichen.
Im Term Sheet können auch einige verbindliche Vereinbarungen enthalten sein. Das gilt unter anderem für die Exklusivitätsvereinbarungen und für die Vereinbarungen zur Vertraulichkeit der Zusammenarbeit und der Informationen, auch Non-Disclosure Agreement genannt. Damit wird sichergestellt, dass vertrauliche Informationen, die während der Verhandlungen ausgetauscht werden, nicht an Dritte weitergegeben werden. Ein Tipp, um sicherzugehen, dass Du nicht plötzlich doch verbindliche Zusagen erstellst: Du kannst einzelne Passagen, die ausdrücklich keine Rechtswirksamkeit erlangen sollen, im Term Sheet kennzeichnen.
Um zu prüfen, dass im finalen Term Sheet alle wesentlichen Bedingungen und Konditionen genannt und alle Parteien geschützt werden, solltest Du eine juristische Beratung hinzuziehen.
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