Am 02. September war es endlich wieder so weit: Nach längerer Pause war die Fuckup Nights OWL wieder zu Gast in der Founders Foundation. Tristan Niewöhner und Eyüp Aramaz haben uns durch einen Abend voller inspirierender und lustiger Fuckup Storys geführt und uns gezeigt, dass Fehler auch eine echte Bereicherung für eine Gründerreise sein können.
Warum Fuckups zum Erfolg dazu gehören
Wenn wir über unsere Jobs, unsere Hobbies und unseren Alltag berichten, steht immer der Erfolg im Mittelpunkt – Niemand brüstet sich gerne mit Fehlern. Aber muss diese Wertung sein? Eigentlich nicht, denn sie führt zu nichts. Fehler zu machen ist der beste Weg, um zu lernen.
Wenn wir offen über unsere Fehler sprechen, können alle von den Learnings profitieren, anstatt jede Hürde selbst meistern zu müssen. Wir müssen ab und zu scheitern, um neue Wege zu finden, die besser funktionieren und um über uns selbst hinauszuwachsen. Daher ist es längst überfällig, Scheitern von der Liste der Tabuthemen zu streichen und offen darüber zu sprechen.
Ein paar Key Learnings aus der Fuckup Night mit den Speaker:innen Rebecca Soetebier und Stephan Jacquemot haben wir für Dich hier zusammengefasst.
#1 Eine gute Führung lebt ihre Work-Life-Balance
Was vielen Gründer:innen zu Beginn häufig nicht klar ist: Eine Co-Founder-Rolle auf C-Level ist eine Führungsrolle, mit der viel Verantwortung einhergeht.
Der Aufgabenbereich einer Führungskraft ist bereits im Begriff enthalten. Es geht darum, das eigene Team richtig und gut zu führen. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, denn auch Charaktere, die ihre Stärken in diesem Bereich sehen, scheitern mitunter an der Aufgabe. Woran könnte das liegen?
Häufig lässt sich als Ursache dafür ein zu starker Fokus auf das Berufliche identifizieren. Wenn das Arbeitspensum so hoch ist, dass keine Zeit für einen Ausgleich im Privatleben bleibt, gerät man schnell in einen „Stress-Tunnel“. So entsteht ein Teufelskreis, in dem man nur noch die Dinge sieht, die schief laufen, das Team dahin führt, dass es schlecht arbeitet und die Probleme im Endeffekt selbst verursacht.
Wichtig ist also: Einen privaten Ausgleich schaffen! Eine exzellente Selbstführung dient dazu, die eigenen Grenzen zu kennen und zu wissen, wie man optimal mit stressigen Situationen umgeht.
#2 Ein gutes Team beruht nicht nur auf Sympathie
Viele Gründer:innen begehen direkt zu Anfang einen großen Fehler: Sie machen sich mit Co-Foundern selbstständig, denen sie sich persönlich verbunden fühlen und setzen hauptsächlich auf Sympathie. Daneben wird das Domain-Wissen dann etwas vernachlässigt, das jedoch ausschlaggebend für den Erfolg des Startups ist. Bevor man sich seine Mitgründer:innen sucht, sollte man sich darauf fokussieren, die eigenen individuellen Stärken zu ermitteln. Denn nur dann ist es möglich, darauf aufbauend die optimalen Co-Founder zu finden, die ergänzende Stärken und eine ergänzende Domain-Knowledge mit in das Unternehmen bringen.
Dazu gehört zwangsläufig auch die Entwicklung klarer Rollenbilder, denn Startups sind immer von mangelnden Ressourcen geprägt. Es ist notwendig, dass jede:r eine möglichst disjunkte Rolle einnimmt, um die meisten Problemfelder abzudecken.
#3 Wähle die erten Hires nicht direkt auf C-Level
Auch ein häufiger Fuckup: Die ersten Hires werden von vielen Startups direkt auf dem C-Level oder als „Head of XX“ eingestellt. Natürlich catcht diese Rollenbeschreibung neue Mitarbeiter:innen, sie birgt jedoch auch sehr viel Potenzial für Frust und Überlastung.
Der andere Weg ist um einiges geschickter: Positioniert eure ersten Hires erst einmal auf einer IC-Rolle. So könnt ihr die Stärken und das Stresslevel der neuen Mitarbeiter:innen identifizieren. Aufstiegschancen können dann im Nachhinein immer noch ermöglicht werden und motivieren die Teammitglieder noch dazu. Denn ein Aufstieg in eine höhere Position ist immer auch eine Belohnung für gute Ergebnisse.