Albert Gorlick, Co-Founder der Synctive GmbH zeigt Dir, wie er mit einem starken Gründerteam und Support der Founders Foundation sein Startup auf das nächste Level heben konnte. Einen ultimativen Tipp für Dich als (angehende:n) Gründer:in hat er ebenfalls parat.
Albert, erzähl uns kurz: Wer bist Du und was steckt hinter Synctive?
Ich bin Albert Co-Founder von Synctive. Wir bringen Abo-Modelle in den Maschinenbau. Was bedeutet das? Wir sehen generell einen sehr starken Trend, vor allem aus dem B2C Bereich, dass viele Dinge einfach quasi nutzungsbasiert zur Verfügung gestellt werden. Das heißt zum Beispiel – wir kennen es von den TIER Scootern – man möchte die Dinger nicht mehr besitzen, sondern im Endeffekt von A nach B kommen.
Dieser Trend schwappt in Richtung Maschinenbau im B2B Bereich. Das heißt, Maschinen werden nicht mehr klassischerweise verkauft oder finanziert, sondern Maschinenbauer bieten im Endeffekt „Maschinen as a Service“ an. Das heißt, die Nutzung wird bereitgestellt und es wird ein All-in-one Paket geschnürt, sodass der Maschinennutzer im Endeffekt die Leistung einkauft und nicht mehr die Maschine per se.
Wie seid ihr mit eurem Business Case zur Founders Foundation gekommen?
Eigentlich hatten wir vor, uns für die Startup School zu bewerben. Ich habe Kontakt zum damaligen Programm Manager Alf aufgenommen, der mir sagte, dass leider die Startup School schon vorbei wäre und die nächste erst ein paar Monate später starteten würde. Er riet uns dann dazu, ins Lab zu kommen.
Wir haben uns dann erstmal mit Alf getroffen, ihm von unserem Modell erzählt und von den Entwicklungen, die wir bis dato durchlaufen hatten. Und ich glaube, er fand es sehr spannend. Wir fanden die Founders Foundation als Education Format sehr, sehr cool, mit den drei Level im Endeffekt und haben halt ein riesiges Potenzial darin gesehen.
Ich meine, OWL ist eigentlich die perfekte Region für uns, um mit so einem Maschinenbau-lastigen Thema durchzustarten. Und ja, so sind wir zur Founders Foundation gekommen, erst ins Lab und dann in den Accelerator durchgestartet.
... und ging es dann nahtlos nach dem Lab für euch in den Accelerator?
Also so nahtlos war es nicht. Ich glaube, das passiert in den seltensten Fällen, dass man vor allem so früh nach einer Runde Lab direkt in den Accelerator kommt. Wir haben zwei Runden im Lab gedreht, haben da aber auch eine sehr starke Entwicklung hingelegt. Wir waren, um ehrlich zu sein, glaub ich ein bisschen zu früh, im Vergleich zu den anderen Teams, für den Accelerator, aber wir sehen das Ganze sehr, sehr sportlich und sind ehrgeizig.
Das heißt, nach ca. 6 – 7 Monaten im Lab haben wir dann Gas gegeben, haben uns für den Accelerator beworben, weil wir einfach riesig gute Vorteile darin gesehen haben, weiter ins Ökosystem rein zu springen und vor allem von dem Programm einfach zu profitieren.
Was war Dein Highlight auf eurer Reise durch den Accelerator?
Ja, die Reise war sehr spannend. Wenn man jetzt rückblickend draufschaut, hören sich 5 Monate erst mal nach relativ viel an in so einem Programm, aber die Zeit vergeht sehr schnell, weil man einfach eine Menge lernt. Wir haben zum Beispiel unfassbar vom Mentoring durch Josef Brunner profitiert. Damals im Lab wurde uns das schon prophezeit, als „Match made in Heaven“, da er in einem ähnlichen Bereich unterwegs war mit Relayr.
Auch beispielsweise, das externe Mentoring nochmal mit Just Beyer hat uns sehr weitergeholfen, aber auch generell der Zugang im Endeffekt zum B2B Ökosystem hier. Also wir haben wirklich eine Menge mitgenommen aus der Zusammenarbeit mit Julia und Stephan und aus den Mentorings und haben das Tempo, das wir im Lab aufgebaut haben, nochmal steigern können.
Wir stehen jetzt auf einer soliden Basis, um weiter zu starten.
Was sind eure nächsten Schritte nach Abschluss des Programms mit Deinem Pitch beim Demo Day?
Ich muss sagen, als ich von der Bühne gekommen bin beim Demo Day, ist auf jeden Fall eine Menge Anspannung abgefallen. Das war der Moment nach den fünf Monaten, wo wir einmal richtig durchatmen konnten. Das ist eine ziemliche Achterbahnfahrt, die man als Gründer durchmacht. Weil so viele Dinge gleichzeitig passieren, ist es manchmal schwierig, den Wald vor lauter Bäumen zu sehen, das muss man zugeben.
Als nächstes wollen wir ins Fundraising einsteigen. Wir haben einen ganz klaren Fokus und einen Plan für die nächsten ein bis zwei Jahre. Es geht darum, weiter das Team auszubauen und auf eigenen Beinen zu stehen. Das heißt, nachdem wir hier aus dem Accelerator raus sind, möchten wir natürlich weiter im Ökosystem bleiben und uns da quasi unser eigenes Standing aufbauen. Wir nutzen das Netzwerk der Founders Foundation, um da einfach weiter Gas zu geben.
Das heißt: Fundraising betreiben, Sales weiter pushen, das Produkt weiterentwickeln und einfach in Richtung Erwachsensein des Unternehmens streben.
Was hat Dir an der Zeit in der Founders Foundation besonders gefallen?
Also ich kann es nicht oft genug sagen: es ist einfach ein starkes, für die Region OWL wirklich unfassbar gutes Ökosystem. Man ist hier in einem Netzwerk unter Gleichgesinnten, im Endeffekt, die in unterschiedlichen Stages sind, in unterschiedlichen Märkten unterwegs sind, sei es die Startups im Lab und auch in der Startup School kann man sich einiges abschauen. Man hat hier im Endeffekt einen Ansprechpartner für jede Frage. So kurze Wege helfen einem, eine Menge Zeit zu sparen und eine Menge dazuzulernen und sich weiter zu entwickeln.
Ich glaube, dass diese fünf Monate im Accelerator uns sehr stark nach vorne gebracht haben. Die größten Mehrwerte sind dabei für mich: der Zugang zu Unternehmen, die Reichweite und die Sichtbarkeit. Ich glaube, das sind so wirklich die Kernelemente, die das Programm spannend machen.
Alberts ultimativer Tipp an Gründer:innen
Das Thema Geduld ist wichtig. Man muss durchhalten, man muss sehr offen sein für Feedback, aber auch genau darauf aufpassen, welches Feedback man annimmt. In so einem Netzwerk kriegt man viele verschiedene Meinungen mitgeteilt. Man muss für sich das Richtige rauspicken, aber dann auch sehr ehrlich und sehr hart zu sich sein, um dann im Endeffekt nicht die Zeit zu verschwenden, mit einem Problem, das vielleicht gar nicht existiert und dieses zu lösen.
Das heißt, wirklich Problem-seitig zu denken, sich mit den Anwendern oder den Menschen auseinandersetzen, die dieses Problem haben und dann dafür eine Lösung zu entwickeln und dann wirklich mit viel Geduld, Durchhaltevermögen und Teamgeist daran zu arbeiten, ist sehr wichtig. Wir sind noch ein relativ kleines Team, aber es gibt nie den Moment, in dem das gesamte Team irgendwie durchhängt, weil es einem zu viel wird. Das heißt: die Mischung macht’s, um zusammen durchzuhalten.