Wir haben unsere HR Managerin Alexandra nach gängigen Fuckups gefragt, die Gründer:innen zu Beginn ihrer Startup Reise und auch darüber hinaus in jedem Fall vermeiden sollten.
Herzlichen Glückwunsch! Du hast Dein eigenes Startup gegründet- eine spannende Zeit liegt nun vor Dir!
Wie vor jeder Reise gibt es einige Dinge zu beachten und ich freue mich, Dir einige Dinge aus dem HR Bereich mitgeben zu können!
HR Fuckup #1 – Thema Befristete Arbeitsverträge
Immer wieder habe ich erlebt, dass beim Thema Arbeitsverträge erstaunlich viele Unsicherheiten herrschen. Die meisten Startups stellen ihre Mitarbeiter:innen befristet ein – nachvollziehbar.
Aber wusstest Du, dass der Arbeitsvertrag zwingend vor dem ersten Arbeitstag von allen Parteien unterschrieben sein muss, damit die Befristung überhaupt gültig ist? Sollte das nicht erfolgt sein, so habt ihr automatisch die Mitarbeiter:innen unbefristet eingestellt.
Wichtig ist zudem, dass ihr stets die maximale Anzahl an Befristungen im Auge behaltet:
Eine sachgrundlose Befristung ist nur bei Neueinstellungen möglich. Die Befristung ist über maximal 2 Jahre möglich und während dieser zwei Jahre darf die Befristung nur maximal dreimal verlängert werden.
Alternativ können Mitarbeiter:innen auch mit einem Sachgrund befristet eingestellt werden. In diesem Fall ist theoretisch sogar eine beliebig lange Laufzeit des Vertrags möglich. Beachtet allerdings, dass jede neue Befristung auch eines neuen Sachgrundes bedarf!
Typische Beispiele an Sachgründen sind unter anderem ein vorübergehender Bedarf an zusätzlichem Personal (klassische Projektarbeit) oder eine zeitlich absehbare Vertretung bei Krankheit oder Elternzeit.
Es lohnt sich also immer, sich vor der Erstellung von Arbeitsverträgen ein wenig in das Thema einzuarbeiten. Keine Sorge, so langweilig wie es klingt ist es in keinem Fall 🙂 Und es wird Dir und Deinem Team langfristig weiter helfen.
HR FUCKUP #2 – THEMA WERKSTUDENT:INNEN
Werkstudent:innen sind super: Sie sind interessiert, motiviert und können euch in verschiedenen Bereichen wunderbar unterstützen.
Aber Achtung:
Werkstudent:innen bedeuten aus HR Sicht den größten Aufwand und werden bei SV Prüfungen sehr gerne ganz genau angeschaut. Achtet daher stets auf die korrekte Einhaltung der wöchentlichen Arbeitszeit. Maximal 20 Stunden darf während der Vorlesungszeit gearbeitet werden; eine Erhöhung auf Vollzeit während der Semesterferien ist jedoch möglich. Und auch hier gilt: Augen auf bei der Befristung!
HR Fuckup #3 – Thema Recruiting
Egal, ob Werkstudent:innen, Aushilfen oder fest angestellte Mitarbeiter:innen. Sie alle verdienen einen schlanken und persönlichen Recruiting-Prozess. Macht euch also vorab Gedanken, welche Personen an welcher Stelle in den Recruiting-Prozess integriert werden sollen und überlegt euch, welche Gespräche per Telefon, Video oder vor Ort stattfinden sollen. Spätestens in der letzten Runde sollten die Kandidat:innen und ihr euch vor Ort persönlich kennenlernen.
Wichtig: Macht euren Kandidat:innen keine falschen Versprechungen und erzählt offen und ehrlich, was euch ausmacht und warum man bei euch einsteigen sollte. Bleibt dabei stets realistisch und gebt auch offen zu, wo ihr noch besser werden müsst. Ehrliches und transparentes Expectation Management ist im Recruiting unabdingbar!
HR Fuckup #4 – Thema Onboarding
Meiner Meinung nach ist das Onboarding für euch als Gründer:innen neben dem Recruiting der wohl wichtigste HR Prozess. Denn: Der erste Eindruck zählt! Eure Mitarbeiter:innen werden nur einen ersten Arbeitstag, eine erste Arbeitswoche und eine Probezeit bei euch haben und die gilt es bestmöglich zu gestalten.
Warum ist ein gutes Onboarding so wichtig bzw. was ist das Ziel? Dank eines guten Onboardings fühlen sich Mitarbeiter:innen angekommen, wertgeschätzt und werden eurem Unternehmen gegenüber loyal.
Ein gutes Onboarding steigert Produktivität und Motivation eurer Mitarbeiter:innen und eine gute Performance kann nur erfolgen, wenn alle relevanten Informationen in richtiger Menge zum passenden Zeitpunkt vermittelt werden.
Da natürlich alle Mitarbeiter:innen auch Brand Ambassadoren sind, leisten sie zudem automatisch einen Beitrag zu eurem Employer Branding.
Ihr seht also: Es lohnt sich in vielerlei Hinsicht, dass ihr euch für den HR Prozess Zeit nehmt und diesen durch Feedback stets reviewt, optimiert und dem Wachstum eures Unternehmens anpasst.
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