Früher oder später kommen alle Gründer:innen an den Punkt, an dem sie Geld für ihr Gründungsvorhaben benötigen. Dabei bieten sich in den verschiedenen Stages einer Startup Gründung mehrere Möglichkeiten an, um an Geld zu kommen. In unserem Beitrag bündeln wir für Dich daher einmal die top 3 Finanzierungsmöglichkeiten für Dein Startup.
1. Möglichkeit der Startup Finanzierung – Bootstrapping
Beim Bootstrapping verzichten Startup Gründer:innen gänzlich auf eine externe Finanzierung und beziehen das Geld für die eigene Gründung entweder aus der eigenen Tasche, oder leihen sich Geld von Freunden oder der Familie.
Ziel dieser Methode ist es, große Ausgaben im Zuge der Startup Gründung zu vermeiden und gleichzeitig die Einnahmen zu maximieren. Der Begriff stammt vom englischen Wort “Bootstrap”, also “Stiefelriemen”. Zurückzuführen ist diese Bezeichnung auf die Geschichte des Barons Münchhausen, der sich selbst an den Haaren aus einem Sumpf zog.
Gerade zu Beginn einer Gründer-Reise ist Bootstrapping für viele Gründer:innen eine gern gewählte Methode. Du solltest Dir jedoch darüber im Klaren sein, dass Du mit sehr knappen Ressourcen und einem engen Zeitplan agieren wirst. Ziel sollte es daher für Dich sein, die Kosten für die Gründung von Beginn an möglichst gering zu halten und sehr schnell Dein Produkt zu entwickeln. Dadurch gelangst Du zügig ins operative Geschäft und erreichst frühestmöglich den Break-even Point für Dein Startup. Hast Du das geschafft, generierst Du einen positiven Cashflow.
Ein wesentlicher Vorteil des Bootstrapping ist es, dass Du damit die ganzheitliche Kontrolle über Dein Startup behältst, da Du nicht mit externen Geldgeber:innen kooperierst. Deine Unternehmung gehört vollständig Dir selbst.
2. Möglichkeit der Startup Finanzierung – Business Angel
Eine Möglichkeit der Finanzierung ist es, Dir einen Business Angel als Investor:in zu angeln. Als Business Angel werden erfahrene Unternehmer:innen bezeichnet, die mit ihrem Kapital und darüber hinaus auch mit ihrem Knowhow sowie Zugang zu ihrem Netzwerk Gründer:innen im Aufbau ihres Startups supporten. In mehr als 60 % der Fälle investieren laut ZEW Studie (2020) die Business Angel dabei bereits im Gründungsjahr in das jeweilige Startup.Als erfahrene Gründer:innen mit langjähriger Erfahrung profitierst Du zu Beginn Deiner Reise absolut vom Knowhow der Business Angel. Sie wissen, worauf es ankommt und können Dich und Dein Team bestmöglich beraten. Sie agieren also quasi als Schutzengel – daher auch der Name „Unternehmensengel“.
Im Durchschnitt investiert ein Business Angel erstmals ungefähr 25.000 und 100.000 Tausend Euro über einen festgelegten Zeitraum von meist vier bis sieben Jahren in ein junges Startup. Der finanzielle Support ist also ein wesentlicher Faktor in der Zusammenarbeit mit einem Business Angel.
Die meisten Startups geben darüber hinaus in der ZEW Studie an, aktives Mentoring durch ihre Business Angel zu erfahren. Auch die Netzwerkeffekte kommen vielen der von ihnen finanzierten Unternehmen zugute. Über 80 % der von Business Angel finanzierten Tech Unternehmen sagen, dass sie von den Netzwerken ihrer Angel Investor:innen z.B. in Form von Kontaktaufnahmen zu Zulieferern, Kund:innen oder Berater:innen profitieren.
Ein Business Angel investiert natürlich nicht seine Zeit, Erfahrung und vor allem sein Geld in etwas, von dem er/sie nichts hat. Selbstlose „Engel“ sind die Investor:innen nicht – auch wenn der Name dies vermuten ließe. Business Angel erhalten im Gegenzug für ihr Investment Unternehmensanteile an Deinem Startup.
Indem er/sie also mit seiner/ihrer Unterstützung aktiv dafür sorgt, Dein Startup erfolgreich zu machen, profitiert er/sie selbst davon, den sprichwörtlichen Kuchen größer zu machen, indem er/sie am Gewinn beteiligt wird und sich somit den ROI (Return-of-Invest) sichert.
3. Möglichkeit der Startup Finanzierung – Venture Capital
Business Angel sind nicht gleichzusetzen mit Venture Capital. Diese Art der Finanzierung wird meist erst in einer späteren Stage Deiner Gründer-Reise relevant. Venture Capital beschreibt einen Teilbereich des Privat Equity Geschäfts (z. Deutsch: privates Beteiligungskapital), bei dem eine Private Equity Gesellschaft in ein nicht börsennotiertes Unternehmen investiert und von dessen Gewinn profitiert. Venture Capital ist in dem Zusammenhang eine zeitlich begrenzte Eigenkapital-Investition in junge, innovative und meist technologiebasierte Unternehmen, die sich im Wachstum befinden und nicht börsennotiert sind – Startups also.
Als Venture Capital Gesellschaften werden folglich die Unternehmen bezeichnet, die über einen Venture Capital Fonds in Startups investieren. Ein Venture Capital Fond deckt dabei in der Regel einen festgelegten Branchenschwerpunkt ab, in den die Gesellschaft investiert. Durch die Investition mit Kapital wird die Venture Capital Gesellschaft dann zum Mitgesellschafter, mit allen Rechten und Pflichten, die diese Position mit sich bringt. Ziel ist dabei jedoch nicht, die Mehrheitsanteile an einem Startup zu ergattern; diese sollen ganz bewusst bei den Gründer:innen selbst bleiben.
Die Venture Capital Gesellschaft investiert überwiegend zeitlich begrenzt in eine der Entwicklungsphasen eines Startups. Ziel dieser Investition ist es einen größtmöglichen Wertzuwachs des Unternehmens voranzutreiben, um zum Ende des festgelegten Zeitraums einen maximalen Investitionsertrag erhalten zu können. Innerhalb dieser Investitionszeit unterstützen manche strategische Investor:innen die jungen Unternehmen zusätzlich zu den finanziellen Mitteln auch mit Beratungsleistungen wie Branchenfachwissen und Management Knowhow, um die positive Entwicklung des Startups bestmöglich zu fördern.
Aktuell besteht der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) aus rund 300 Mitgliedern, von denen 200 Beteiligungsgesellschaften sind; die meisten davon Venture Capital Gesellschaften. Für Gründer:innen ist es also oftmals nicht ganz einfach, eine „passende“ Venture Capital Gesellschaft zu finden.
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