Offizielle Pressemitteilung des Projektes Open Innovation City (OIC)
Bielefeld, 20.11.2023. Das Projekt Open Innovation City (OIC) hat geladen und zur großen Abschlussveranstaltung am 17. November 2023 kamen rund 250 Gäste ins Bielefelder Lenkwerk. Nach 4,5 Jahren Laufzeit endet das vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klima und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIKE) geförderte Forschungsprojekt im Dezember 2023. Der Projektabschluss soll dabei nun als Anfang für die Weiterführung des Open Innovation-Gedankens in Bielefeld stehen.
Die vier Initiatoren, die Fachhochschule des Mittelstands (FHM), die Founders Foundation, der Pioneers Club und das Branchennetzwerk owl maschinenbau e.V. riefen die Initiative ins Leben, um Städte und Regionen durch das Prinzip der offenen Innovation zukunftsfit zu machen. Zu den erklärten Zielen zählte, die interdisziplinäre Vernetzung der Stadtgesellschaft zu stärken, um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu lösen, sowie eine offene Innovationskultur zu entwickeln und somit auch die Attraktivität des Standorts für Fachkräfte zu stärken.
Dr. Henning Duderstadt, Leiter Innovation Office Open Innovation City, fasste zum Auftakt der Innovationskonferenz um 10:00 Uhr zusammen: „Viereinhalb Jahre haben wir genutzt, um zu entwickeln, in der Pilotstadt Bielefeld zu testen, Optionen zu verwerfen und Erfolgreiches weiter zu optimieren. In diesen rund 1.600 Tagen konnten wir einen wichtigen Startpunkt setzen und das Prinzip der offenen Innovation in und mit der Stadtgesellschaft in Bielefeld und der Region verankern.“
Viereinhalb Jahre offene Türen: Das Innovationsbüro von Open Innovation City ist mit seinem zentralen Platz in der Altstadt zu einem Treffpunkt für Innovator:innen, Gesprächsraum für Bürger:innen und Workshop-Area für Unternehmen geworden. Der offene Raum hat seinen festen Platz im Stadtbild von Bielefeld gefunden und wird weitergeführt vom Digitalisierungsbüro der Stadt Bielefeld.
Wie machte sich OIC auf den Weg?
Unter der Schirmherrschaft von Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen eröffnete das Projekt im Jahr 2021 sein Projektbüro am Alten Markt und griff von dort stadtrelevante Themen wie Smart City, Mobilität, Nachhaltigkeit oder Pflege auf. In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, Unternehmen, Startups, Hochschulen, Vereinen und interessierten Bürgerinnen und Bürgern wuchs ein lebhaftes Ökosystem aus Partnern, Formaten und Initiativen. Auch internationale Wirtschaftskooperationen wurden begründet, so zum Beispiel in die finnische Stadt Tampere oder nach Alkmaar in den Niederlanden – beide zeichnet eine große Mittelstandslandschaft mit dem Fokus auf Maschinen- und Anlagenbau aus.
Zahlreiche Akteur:innen aus dem Innovationsökosystem kamen vergangenen Freitag in Bielefeld zusammen. Hierzu gehörten auch Prof. Dr. Ingo Ballschmieter (FHM) und Almut Rademacher (owl maschinenbau), die das Projekt mitbegründet haben und über die Relevanz von Open Innovation für den Mittelstand referierten. „Rahmenbedingungen und technologische Entwicklungen sind derart komplex, dass kaum ein Unternehmen auf Impulse und Expertise von außen verzichten kann. Die Umsetzung von Open Innovation muss allerdings in jedem Unternehmen individuell gestaltet werden“, so Ballschmieter, der auch Wissenschaftlicher Leiter von OIC ist.
Welche Ergebnisse hat das Projekt erreicht?
Wie viele und welche Steine in dieser Zeit ins Rollen gebracht wurden, zeigte sich im Tagesverlauf der Innovationskonferenz. Mehr als 30 Workshops, Keynotes, Impulsvorträge und Best-Practice-Einblicke nahmen die rund 250 Teilnehmer: innen in die Vielfalt der Innovation mit. Von Bildung bis Design, von Finnland bis nach Nordholland – alle Facetten, Schwerpunkte und Erkenntnisse der Open Innovation City Bielefeld kamen im Tagesverlauf zusammen.
Alle Interessierten konnten sich während einer interaktiven Innovationsausstellung von den Vorteilen einer innovationsoffenen Stadt überzeugen. Dazu passten die Final Pitches eines von OIC durchgeführten Hackathons, die sich thematisch an den großen Stadtthemen orientierten. ‚Statt reden – Stadt gestalten‘ stand als Slogan des OIC.Hack im Mittelpunkt. Die Wildcard für die nächste Startup School der Founders Foundation löste das Team WaterProphet. In Zusammenarbeit mit Phoenix Contact entwickelten sie in nur 2,5 Tagen eine Idee sowie einen Prototyp für die Challenge SMARTCITY und antworteten auf die Frage: Wie können städtische Grünflächen effizienter bewässert werden? Ihre Applikation zur Datenanalyse und Auswertung soll die Stadt aktiv neugestalten.
Anschließend folgte der feierliche und formale Projektabschluss. Karin Schrader, Bürgermeisterin der Stadt Bielefeld, eröffnete mit ihrem Grußwort und resümierte: „Dieses Projektfinale ist der Anfang der Zukunftsfähigkeit für unsere Stadt. Und: Bielefeld hat Spaß an unverbrauchten Ideen! Das Projekt Open Innovation City Bielefeld hat gezeigt, wie Innovationen alle Teile der Stadt berücksichtigen können und die Menschen in den Mittelpunkt stellt. Wir sind den großen gesellschaftlichen Entwicklungen nicht ausgeliefert: Wir können mit Vernetzung, Kollaboration und Partizipation aktiv gestalten. Die angestoßenen Entwicklungen von OIC verankern wir dauerhaft in der Stadt.“
Silke Krebs, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, betonte: „Die Welt wird immer komplexer und stellt uns immer schneller vor neue Herausforderungen. Um stets neue und erfolgreiche Lösungen zu finden, ist offene Innovation der Schlüssel: Nur so können alle Bereiche berücksichtigt und die gesellschaftliche Akzeptanz hergestellt werden!“
Düsseldorf lobt Bielefeld: Silke Krebs, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, bestärkte am Abend der OIC.Progress Unternehmen und Städte in ihrem Handeln nach offener Innovation, denn moderne Curricular Economy erfordert Vernetzung miteinander.
WIE GEHT ES MIT OPEN INNOVATION CITY WEITER?
Wichtig war und ist den Initiatoren des Projekts, dass mit der Abschlussveranstaltung kein Schlusspunkt unter eine offene Innovationskultur in der Stadt Bielefeld gesetzt werden soll – ganz im Gegenteil: Der Name des Events, OIC.Progress, war nicht ohne Grund gewählt. So baten die Initiatoren nach ihrem Ergebnisrückblick Jens Edler auf die Bühne, den Amtsleiter des Digitalisierungsbüros. Dieser kündigte an, dass die Stadt Bielefeld von den Ergebnissen des Projekts derart überzeugt sei, dass sie die wesentlichen Projektinstrumente in die Strukturen der Verwaltung übernehmen und damit weiterführen möchte.
Entsprechend gut war die Stimmung im Anschluss: In lockerer Atmosphäre und bei Live-Musik hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, gleich die nächsten gemeinsamen Projekte zu besprechen. „Zur Förderung der weiteren Vernetzung des Ökosystems“, wie die Initiatoren versicherten.
Die daraus resultierenden Instrumente stehen nun zur Vervielfältigung und Umsetzung für andere Städte zur Verfügung und sind zu finden unter www.openinnovationcity.de
Meilensteine zum Projekt Open Innovation City, gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen:
- 01. Juli 2019
- 26. November 2019
- 29. Januar 2021
- 06. Juni 2021
- 08. Mai 2022
Finale des ersten stadtweiten grünen Hackathons. Beim Ideenwettbewerb BIE green! – City Hack haben 42 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam wegweisende Lösungsansätze für die
Nachhaltigkeitsherausforderungen der Stadt entwickelt.
- 02. Januar 2023
- 08. Juni 2023
Innovationsreise nach Tampere (Finnland) und Teilnahme an der Tampere Smart City Expo & Conference
- 17. November 2023
- im Projektverlauf wurden erreicht:
über 60 Kommunen
über 4.700 Zuschauer:innen in den Speaker Series
Veröffentlichung von 32 Publikationen
21.688 Podcast-Hörer:innen
STIMMEN DER INITIATOR:INNEN ZUM PROJEKT OPEN INNOVATION CITY
„Eine Smart City entsteht nur mit Smart Citizens – kreativen Menschen, die ihre Ideen und ihren Mut zur Veränderung einbringen. Mit seiner kulturellen und inhaltlichen Vielfalt hat das Projekt gezeigt, dass Innovation in allen Bereichen der Stadtgesellschaft entsteht. Dabei ist die Kommunikation neuer Ideen wichtig: Denn nicht nur die Fakten, sondern auch die Emotionen, die sie in uns auslösen, erzeugen Wirkung und Motivation. So finden unterschiedliche Lösungsansätze Gehör und werden verständlicher."
Dominik Gross, Geschäftsführer und Mitgründer der Founders Foundation
„Das Prinzip Open Innovation stammt ursprünglich aus der Wirtschaft: Neue Entwicklungen bilden Herausforderungen, mit denen man immer neu umgehen muss. Nicht für alle Aufgaben kann jeder dauerhaft Expert:innen und Ressourcen vorhalten. Gleiche Herausforderungen zusammen zu lösen fördert Vielfalt und Effizienz. Je mehr Durchhaltevermögen und Ideenreichtum wir bewiesen, um so öfter wurden wir gefragt und eingeladen. Mittlerweile verselbstständigt sich der Projektgedanke und Bielefeld wird national und international als Vorbild für eine vernetzte Stadt im Sinne der Open Innovation genannt.“
Prof. Dr. Ingo Ballschmieter, Wiss. Projektleiter bei der FHM, Dekan Fachbereich Wirtschaft
„Open Innovation ist essenziell für den Zugang zu externen Ressourcen und Ideen zur Förderung von Innovation und langfristigem Erfolg. Durch das Projekt ist das Prinzip viel bekannter und erprobter geworden. Damit haben wir einen enormen Wettbewerbsvorteil in der regionalen Wirtschaft aber auch in der Stadtgesellschaft erlangt!
Dass wir innerhalb des Projektes das Thema frugale Innovation als Innovationsprinzip erarbeitet haben, ist ein Glücksfall für die Region. Das Prinzip wurde bisher viel zu wenig diskutiert. Innovieren, indem man sich auf das Wesentliche konzentriert, ermöglicht die Erschließung neuer und nachhaltigerer Geschäftsmodelle. Wir bleiben an dem Thema dran.“Almut Rademacher, Geschäftsführerin OWL Maschinenbau
„Das Projekt Open Innovation City öffnete die Türen für die Beteiligung der gesamten Stadtgesellschaft. Mit Instrumenten wie den Trendbüchern oder dem Innovation Gym haben wir Methoden sichtbar und Innovation erlebbar gemacht. Die Netzwerk:innen und Unterstützer:innen der letzten Jahre haben alle dazu beigetragen, dass viele verschiedenen Menschen erreicht wurden. Jeder Einzelne brachte frische Ideen und neue Dynamik in die gemeinsame Entwicklung.“
Britta Herbst, Geschäftsführerin Pioneers Club
Wesentliche OIC-Projektinstrumente sollen weitergeführt werden, verkündete Jens Edler (2. v. l.), Leiter des Digitalisierungsbüro der Stadt Bielefeld, am Freitagabend im Kreis der Initator:innen von Open Innovation City Bielefeld.
OPEN INNOVATION CITY: TRANSFERPRODUKTE
Open Innovation City hat kostenlose Bildungsangebote zu Open Innovation und Open Innovation auf Stadtebene für vier verschiedene Bereiche entwickelt: Verwaltung (OIC Manager:in), Unternehmen (OIC Manager:in), Hochschulen (OIC Campus) und weiterführende Schulen (OIC School).
Die Weiterbildung für innovative Verwaltungen
• Open Innovation für Stadt- und Kreisverwaltungen
• 6 zukunftsweisende Module
• 100% online, Teilnahme jederzeit möglich
• Abschluss über Zertifikat möglich
oic-managerin.de
Die Weiterbildung für innovative Unternehmen
• Open Innovation für Unternehmen
• 9 zukunftsweisende Module
• 100% online, Teilnahme jederzeit möglich
• Abschluss über Zertifikat möglich
oic-managerin.de
Für innovative Hochschulen
• Open Innovation für Vorlesungen und Seminare
• für Hochschuldozent:innen aufbereitet
• 9 zukunftsweisende Module
• Lehr- und Arbeitsmaterialien
• Direkt und flexibel einsetzbar
oic-campus.de
Lernmaterialien für innovative weiterführende Schulen
• Open Innovation auf Stadtebene für den Unterricht
• In den Lehrplan integrierbar
• 10 zukunftsweisende Module in 4 Lehrphasen
• Aktivierende Unterrichts- und Arbeitsmaterialien
• Direkt und flexibel einsetzbar
oic-school.de