Wachsendes Interesse an EdTech Lösungen, strukturelle Hürden im B2G Markt und eine echt starke, deutschlandweite Education Technologie Community. Das sind nur ein paar Schlagworte, die im Zuge des EdTech Next Summits in unseren Köpfen geblieben sind. Ein paar Learnings und Entwicklungschancen der EdTech Branche, die wir vom Founders Foundation Team in den drei Summit Tagen aus den Panels und in den Gesprächen mit aktuellen EdTech Playern mitgenommen haben, möchte ich euch hier zusammenfassen.
Was ist das EdTech Next Summit?
Mit der Initiative EdTech Next unterstützen wir als Founders Foundation gemeinsam mit dem Team der EDUvation und gefördert durch das Land NRW, Gründer:innen beim Aufbau technologischer Startups im Bildungsmarkt. Mit EdTech Next schaffen wir einen Nährboden für nachhaltige Innovationen in einem lebendigen und international vernetzten EdTech Ökosystem aus Bielefeld heraus. Wir arbeiten daran, die Bildungslandschaft in Deutschland als Erfolgsfaktor für den Wirtschaftsstandort zukunftsfähig und international wettbewerbsfähig zu machen.
Mit dieser Vision im Blick hat das Team der EDUvation vom 24. bis 26. Oktober das erste EdTech Next Summit in Bielefeld ins Leben gerufen, zu dem das Who-is-Who der nationalen und auch internationalen EdTech Szene in den Lokschuppen nach Bielefeld kam.
Die Gelegenheit haben wir uns vom Team der Founders Foundation natürlich nicht nehmen lassen und uns ebenfalls über den Status Quo der Branche zu informieren und sinnvolle Verbindungen auch für unsere EdTech Next Education Formate zu knüpfen.
Unsere Top Learnings aus drei Tagen Summit
Über 150 Speaker:innen, zahlreiche Panels und Masterclasses und jede Menge inspirierende Gespräche mit den Teilnehmer:innen über verschiedene Business Cases und Entwicklungschancen. Aus all den Gesprächen ergeben sich 3 wesentliche Learnings:
EdTech Next Summit Learning #1
Die nationale EdTech Community is strong enough!
“Ach Hallo, du auch hier?” Die meisten Gäste schienen sich bereits länger zu kennen und auch bereits gut untereinander vernetzt zu sein. Viele sinnvolle Brücken und Verbindungen innerhalb der EdTech Community bestehen bereits – das wurde in den drei Tagen sehr deutlich.
Auf diesem Standbein sollten angehende EdTech Gründer:innen aufbauen und als allererstes in das lebendige Netzwerk eintauchen, um von den Erfahrungen der etablierten Gründer:innen und Bildungsexpert:innen zu lernen und von den Verbindungen untereinander zu profitieren.
Was sich im Zuge ebenfalls herauskristallisierte, ist, dass es aktuell noch zu wenige Netzwerkveranstaltungen mit Fokus auf die EdTech Branche gibt. Die Player des Bildungsmarktes wünschen sich mehr physische Community-Events als eine sinnvolle Ergänzung zu online Angeboten.
#klassentreffen
EdTech Next Summit Learning #2
Der einfache Weg führt in den B2C Markt
Wir haben mit einigen EdTech Gründer:innen zu ihren Business Cases und Anwendungsfeldern gesprochen. Was wir dabei festgestellt haben, ist, dass die meisten Gründer:innen mit ihrer Idee im B2C und Nachmittagsmarkt aktiv sind. Warum? Der Markteintritt scheint in diesen Segmenten leichter als in anderen Bereichen.
Die rechtlichen und strukturellen Hürden für den Weg in den B2G Markt und somit die Revolutionierung des eigentlichen “Problemkindes”, denn Schulsektor und Universitäten machen es Gründer:innen schwerer, ihre Business Idee umzusetzen, geschweige denn damit an ihre Zielgruppe zu gelangen. Für einige Gründer:innen führte daher der Weg schnell von einem B2G Konzept zu einer B2C Lösung.
Das Problem: das eigentliche Anliegen, aktiv die Probleme auf dem Gebiet der schulischen Ausbildung anzugehen, bleibt aufgrund der zahlreichen Hürden leider oft auf der Strecke. Die meisten Gründer:innen, mit denen wir gesprochen haben, wünschen sich mehr Kooperationsbereitschaft seitens der Politik und ein offenes Mindset seitens der Institutionen, um Lösungsansätze leichter am Markt platzieren zu können.
EdTech Next Summit Learning #3
Kennt eure Zielgruppe und baut einen Champion auf!
Speaking of schwieriger Weg zur Zielgruppe. Gerade im EdTech Bereich ist es absolut essenziell, die eigentliche Zielgruppe zu kennen, bevor Gründer:innen ihre Business Idee validieren. Ihr müsst wissen, wie und wo eure Kund:innen lernen und wie ihr sie bestmöglich an die Hand nehmen könnt.
Schwierigster Fall ist auch hier der B2G Markt: Schulen als Institution, aber auch Lehrer als Endkund:innen sind ein hartes Brett. Viele Gründer:innen können davon ein Lied singen, wie oft sie abgewimmelt oder sogar ignoriert wurden mit ihrem Anliegen, eine EdTech Lösung an die Schule bzw. den Lehrkörper zu bringen.
Ein Tipp, den wir auf dem Summit von einigen Gründer:innen aufschnappen konnten: Fokussiert euch in eurer Akquise darauf, in den Schulen erst einmal einen Lehrer bzw. eine Lehrerin für euch zu gewinnen, den/die ihr von eurem Produkt überzeugt. Baut euch mit dieser Person also einen Champion auf, der das Produkt aus der Organisation selbst heraus integriert und an die Schule vermittelt.