Schwierige Zeiten für Startups – selbst bei einst spendablen Investor:innen sitzt das Geld nicht mehr ganz so locker. Und hier kommt die gute Nachricht: Die Green Tech-Branche boomt trotzdem. In diesem Beitrag verraten wir Dir, woran das liegt und warum genau jetzt die richtige Zeit ist, ein Green Startup zu gründen.
„Der Startup-Szene geht das Geld aus“, „Die Startup-Blase platzt“ … Schlagzeilen wie diese machen jungen Gründer:innen aktuell nicht gerade Mut. Hinter solchen Headlines des Business Insiders oder welt.de stecken Zahlen, die zeigen, dass die Bereitschaft von Investor:innen Startups finanziell zu unterstützen stark gesunken ist. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Risikokapitalsumme im ersten Halbjahr 2023 für deutsche Startups nahezu halbiert. Zu diesen Ergebnissen kommt der „Startup-Monitor“ der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY.
Inflation und Zinswende setzen Investor:innen unter Druck
Die Ursachen dafür sind vielfältig, dazu zählen zum Beispiel der Ukrainekrieg und die Inflation. Auch die Zinswende und die schwache Konjunkturentwicklung sorgen für Zurückhaltung bei potenziellen Geldgeber:innen. „Der Druck, profitabel zu sein, war nie höher in unserer Industrie” – mit diesen Worten fasste Robert Lacher, Founding Partner Visionaries Club, den Status Quo der Investment-Szene auf der Hinterland of Things Conference in Bielefeld vor ein paar Wochen treffend zusammen. Während riskante Investitionen aufgrund der niedrigen Zinsen vor ein paar Jahren noch attraktiv waren, würden heute Geschäftsfelder mit eindeutigem Ertragsmodell von Geldgeber:innen explizit bevorzugt.
Für junge Startups ist diese Entwicklung fatal, schließlich sind sie auf eine Anschub-Finanzierung und weitere Finanzierungsrunden angewiesen, um sich über Wasser halten zu können in den entscheidenden ersten Jahren.
Rückenwind: Green Startups sammeln Rekordsummen
Energiewende und Green Startups – eine Win-win-Situation
Gründe für diesen Gegentrend gibt es viele. Zum einen ist da die Klimakrise – eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Ohne die kreativen, klimafreundlichen Ideen der Green Startup Gründer:innen wird es nicht gelingen, sie zu meistern. Und das wissen auch die Investor:innen. Vor allem Themen wie Batterietechnologien und Speicher, Abspaltung, Speicherung und Weiterverwendung von CO2, Wasserstoff, Wind-, Solarenergie und Geothermie stoßen auf großes Interesse. Denn ganze Industriezweige stehen vor einem Wendepunkt, dazu zählen der Energiesektor und die Autobranche.
Hier kommen Green Startups und Deep Tech-Lösungen gerade richtig. Ihre kompakte Struktur bietet ihnen Vorteile, die viele große, alteingesessene Unternehmen nicht haben, dazu zählen zum Beispiel eine schnelle Entscheidungsfindung- und Umsetzungsfähigkeit. Das macht grüne Gründer:innen zu wichtigen Innovationstreibern der klimaneutralen Transformation, die Wirtschaft und Gesellschaft gelingen muss.
“Wir glauben fest daran, dass wirklich nachhaltigen Geschäftsmodellen die Zukunft gehört und die Nutzung ‚grüner Technologie‘ DER entscheidende Wettbewerbsfaktor sein wird, damit die Transformation unserer Wirtschaft sowie Gesellschaft gelingen kann”, sagt Johannes Mailänder, Co-Founder unseres aktuellen Accelerator Startups Lichtwart, einer automatisierten Service-Plattform, die Betreibern von Lichtanlagen hilft, die Betriebskosten sowie die ökologischen Auswirkungen zu minimieren.
“Schon heute erzielen viele Unternehmen der Green Economy durchschnittlich höhere Erträge, sind resilienter gegen Krisen und leisten echten Impact für Flora, Fauna und den Menschen. Hier eine Plattform zu entwickeln, aus der Dienstleistungen erwachsen werden, die ökologischen und sozialen Aspekten Rechnung tragen können, ist unsere Mission. Geld sollte meiner persönlichen Ansicht nach Gutes tun und ich denke, in diesem Bereich können wir Gutes tun und dabei guten Gewissens Geld verdienen.”
Diese Einstellung teilt auch Louis Schulze, Co-Founder unseres Accelerator Startups Sustained, einem Startup zur nachhaltigen Optimierung der Lieferketten, dessen Ziel es nach eigenen Angaben ist, Hidden Champions zu GreenTech Powerhouses zu transformieren: “Die nachhaltige Transformation ist die größte ökonomische Opportunität unserer Generation. Wir haben die einmalige Chance, eine neue, erste Generation in Deutschland zu begründen, die Fundament des morgigen Wohlstands sein kann. Hierzu würden wir gern einen kleinen Beitrag leisten.”
Klimakrise erhöht Innovationsdruck
Auch die Energiekrise hat dazu geführt, dass die Nachfrage nach innovativen Technologien rasant gestiegen ist. Investor:innen suchen verstärkt nach Möglichkeiten, um Energieabhängigkeiten zu reduzieren.
Hinzu kommen staatliche Regulierungen, die dem Klimawandel entgegenwirken sollen. Laut einer Studie des Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim und der Augsburger Hochschule für angewandte Wissenschaften tragen sie ebenfalls dazu bei, dass neue Entwicklungen in Unternehmen angestoßen werden. Ein Beispiel, dass eine Supply Chain-Optimierung erfordert, ist das neue Lieferkettengesetz, das auch den Mittelstand aktuell sehr beschäftigt. “Echte Veränderung ist schmerzhaft. Die Phase des grünen Marketings ist langsam vorbei”, so Louis Schulze, Co-Founder von Sustained, “nun geht es für die Unternehmen darum, echte, nachhaltige Geschäftsmodelle aufzubauen. Dies erfordert zentrale Grundfeste eines Geschäftsmodells zu hinterfragen – verbunden mit viel Energie, Zeit und Kosten.”
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