Die Bildungswelt steht vor einem digitalen Wandel, den wir so noch nie gesehen haben. Strukturelle Herausforderungen und der klare Bedarf an Digitalisierung haben EdTech-Lösungen – von Nachhilfe-Apps über E-Learning-Plattformen bis hin zu Verwaltungssoftware – in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, besonders seit Beginn der Corona-Pandemie.
Seit dem Jahr 2020 erlebt das Bundesland NRW in dem Zuge einen nie da gewesenen Boom in der Gründung von EdTech Startups. Aktuell gibt es 140 Startups in dem Segment mehr in NRW als vor 2020 – das macht 93% aus. Institutionen gleichwohl wie Unternehmen erkennen immer mehr den Wert digitaler Bildungsangebote, besonders angesichts des Fachkräftemangels. Digitale Bildung ist nicht mehr nur ein „Nice-to-have“, sondern ein zentrales Element, um strukturelle Herausforderungen zu bewältigen und in die Weiterentwicklung des Personals zu investieren.
Die Trends im Bildungsmarkt machen eins deutlich: EdTech Startups sind entscheidend für die Gestaltung der zukünftigen Bildungslandschaft. NRW als EdTech-Standort macht dabei vor, wie durch gezielte Förderung die perfekten Grundlagen für eine Stärkung des gesamtdeutschen Bildungsstandortes gelegt werden.
Nik Riesmeier, Lead EdTech Next
Nordrhein-Westfalen zeigt bereits mit einer hohen Anzahl an EdTech Startups starke Anzeichen, ein europäischer EdTech-Hotspot zu werden. Doch um diesen Vorsprung zu nutzen, ist gezielte Unterstützung und Förderung unserer EdTech-Startups entscheidend.
Um eine bessere Übersicht der aktuellen Entwicklungen greifen sowie Handlungsempfehlungen aussprechen zu können, haben wir den Status Quo unserer regionalen und nationalen EdTech Landschaft gepaart mit einem internationalen Vergleich in einem ersten EdTech Next Report gebündelt. Die Daten aus dem EdTech Next Report bieten einen tiefen Einblick in das Potenzial und die Dynamik des Sektors NRW und sind unerlässlich für alle, die sich für die Zukunft der Bildungstechnologie interessieren.
Einblick in die Kernaussagen des EdTech Next Reports
- B2C ist aktueller Spitzenreiter in den EdTech Geschäftsfeldern
EdTech-Startups und ihre digitalen Lösungen richten sich an verschiedene Zielgruppen, die das Geschäftsmodell von Startups bestimmen. Am häufigsten verbreitet ist dabei der B2C-Ansatz, allerdings weist der B2B-Markt aktuell ein starkes Wachstum auf. B2G spielt hingegen nur eine geringe Rolle.
- Bisher nutzt nur jedes siebte EdTech Startup KI-Technologien
Sowohl technologische als auch gesellschaftliche Trends treiben den Fortschritt von EdTech-Startups an. Im Fokus steht vor allem der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), der digitale Lernprozesse optimieren kann. KI-Anwendungen gelten hierbei auch zukünftig als entscheidender Faktor. Gegenüber anderen Innovationen wie Immersive Learning kommen sie aktuell deutlich häufiger zum Einsatz. Auch ehemalige Trends wie Gamification oder vermeintliche Zukunftsthemen wie Web 3 stehen nicht mehr im Fokus von Startups. Zwar sind KI-Anwendungen somit vergleichsweise weit verbreitet, allerdings nutzt bislang nur jedes siebte EdTech in Europa die Technologie (nach einer Studie des mmb Instituts). Angesichts des Potenzials bieten sich daher noch deutliche Wachstumschancen unter europäischen EdTech-Startups.
- EdTech Startups bieten Lösungsansätze für strukturelle Probleme des Bildungsmarkts
Ineffiziente Lernkonzepte, digitale Defizite, Fachkräftemangel – der Bildungsmarkt steht strukturellen Problemen gegenüber, bei denen Startups im Bildungsbereich effiziente Lösungen bieten können.
- NRW ist Vorbild Region im EdTech Markt
In Nordrhein-Westfalen (NRW) etabliert sich aktuell ein starkes Ökosystem für die EdTech-Landschaft. Dies hängt nicht nur mit vorteilhaften Rahmenbedingungen, sondern vor allem mit der gezielten Förderung von digitalen Lösungen im Bildungsmarkt zusammen. 140 Startups aus dem Bildungsbereich sind laut einer Studie aktuell in der Region angesiedelt. Die Zahl der EdTech-Gründungen ist seit 2020 um 93 % gestiegen. Mehr als 50 Prozent aller EdTech-Gründungen stammen aus ESC-Standorten.