Eine Oase in der Startup Wüste
Der Weg zum B2B Startup Ökosystem 4.0
- Gründer:innen ziehen Gründer:innen
Es folgten weitere Events, z. B. der Gründermontag der Fachhochschule des Mittelstands und die erste Founders Startup School (damals Founders Academy) mit Dr. Jan Brinckmann von der ESADE Barcelona. Aus 40 Teilnehmer:innen an diesem Event haben sich knapp zehn Teams entwickelt. In der Folge ist das Founders Foundation Education Model entstanden. Ein Ansatz, der Theorie und Startup Praxis verbindet. Unternehmer:innen bringen Unternehmer:innen das Gründen bei. Die Neugierde in unseren Formaten gewinnt.
Von der Startup School, über das Lab, den Accelerator und die Executive Masterclasses wird in unserem Founders Foundation Education Model heute das Wissen entlang der jeweiligen Gründerreise immer spezifischer vermittelt. Entstanden ist ein Ansatz für die Gründer:innen-Ausbildung und damit der Kern einer kleinen Gründerszene.
Teams wie Semalytix, Valuedesk, Zahnarzt-Helden, Prodaso, Margin und Co. haben es verstanden die Vorteile einer lokalen Szene und die vertrauensvollen Beziehungen für sich zu nutzen. Seitdem wächst der Nukleus an Gründerkultur Jahr für Jahr. Aktuell zählen wir im Ökosystem 119 Startups.
Die reine Anzahl ist dabei weniger entscheidend als die Entwicklung einer Entrepreneurship Kultur. Die Masse an Gründungen erzeugt Relevanz, ob in den Wirtschaftsförderungen und Initiativen, den Hochschulen, den traditionellen Unternehmen oder in den Medien. Hierdurch entsteht eine notwendige Auseinandersetzung mit Unternehmertum und folglich Transparenz über den alternativen Karriereweg.
- In Ökosystemen denken heißt in Netzwerken denken
Das Startup Ökosystem funktioniert, weil Gründer:innen aus verschiedenen Phasen des Startup Lebenszyklus zusammenarbeiten, im engen Austausch mit Investor:innen stehen, Hochschulen in der Lage sind Technologie und Wissenschaft in Produkt und Umsatz zu transferieren sowie ein direkter Zugang zum Markt besteht.
Das Zusammenwirken aller Akteur:innen im Ökosystem wird damit zum Erfolgsmodell. Kollaboratives Denken und Handeln gewinnt.
- Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht
- Ehrliche Benchmark ziehen
Für unsere Startups und für uns selbst gilt: Was man nicht messen kann, kann man nicht lenken. Diese brutal ehrliche Formel gilt also auch für das B2B Startup Ökosystem. Der Weg ist sehr weit, wenn wir uns mit ähnlich großen Städten wie Tel Aviv vergleichen, denn das Hinterland of Things ist noch jung und wächst. Trotzdem hilft der Blick auf die Vorreiter, um den Fokus zu wahren. Digitale Geschäftsmodelle funktionieren global und trotz aller Aktivitäten hängen Deutschland und Europa zurück.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die großen Deep-Tech Gründungen und Unicorns aus München und Berlin kommen. Die Flaschenpost-Übernahme durch Dr. Oetker zeigt uns, was auch hier möglich ist. Die Aktivierung von unternehmerischen Talenten bleibt der Schlüsselfaktor, damit wir die nächsten Whitespots, die sich aus den Ergebnissen des Monitorings und der Benchmark-Analysen ergeben, einfärben.Ostwestfalen-Lippe ist eine der stärksten Wirtschaftsregionen in Deutschland, NRW eine der stärksten in Europa. Laut Startup Monitor ist NRW mittlerweile Gründerland Nummer Eins und innerhalb NRWs hat sich die Verteilung der Startup Gründungen in den letzten Jahren deutlich mehr in Richtung der Flächenregionen entwickelt.
- Fokus auf B2B im Herzen des Mittelstands
Unser Founders Foundation Alumni Valuedesk beispielsweise digitalisiert Kernprozesse der Einkaufsabteilungen in Unternehmen und optimiert damit deren Kosten.
Die ersten Kund:innen stammen aus diversen Branchen vom Maschinenbau bis zur Lebensmittel- und Konsumgüterindustrie und sind quasi mit dem Fahrrad erreichbar. Diese Erfahrung ist eine wertvolle Basis für die nationale und internationale Skalierung des Startups.
In unserem Ideal sind wir also kein Silicon irgendwie oder irgendwas Valley. Das Hinterland als lebendiges B2B Startup Ökosystem und “repräsentatives Labor” in Kombination mit unternehmerischem Talent, familiengeführten Weltmarktführer:innen und Kapital ist ein zukunftsweisendes Spielfeld. Die Assoziation zu Pampa und Provinz findet nur in den Köpfen der Menschen statt, denn die digitale Welt ist global und funktioniert auch in abgelegenen Regionen wie unserem Hinterland of Things.
Über den Autor
Aus einem tiefen Verständnis für die Bedeutung von Entrepreneurship-Kompetenz als Treiber für einen erfolgreichen digitalen Wandel entwickelte Dominik gemeinsam mit seinem Co-Founder Sebastian und der Bertelsmann Stiftung die Founders Foundation. Seitdem führt er das Unternehmen als CFO mit Herzblut und Vision.
Als Architekt für die systematische Ausbildung von Tech-Unternehmer:innen baut Dominik dabei die nächste Generation erfolgreicher Gründer:innen auf und entwickelt hier in Bielefeld eine Blaupause für die Entwicklung eines starken B2B Startup Ökosystems.