Wir haben Christian Hülsewig, Gründer und CEO von Schüttflix, im Founders Talk zu den Herausforderungen in der Digitalisierung eines traditionellen Marktsegmentes befragt und einige Insights in die Erfolgsgeschichte des Gütersloher Startups ergattern können. Du kennst Schüttflix noch nicht? Das Startup revolutioniert derzeit die Baubranche mit seinem Preisvergleichs-Portal für Schüttgüter und dem daran angeschlossenen Transportsystem und konnte bereits große Investoren wie Thomas Hagedorn, Speedinvest und Holtzbrinck Ventures für sich gewinnen. Auch Schüttflix Testimonial Sophia Thomalla gehört zu den Gesellschafter:innen.
Die wichtigsten Learnings aus dem Gespräch zwischen Christian und unserem Head of Hinterland Simon mit Fokus auf die Bedeutung einer gelebten Unternehmenskultur geben wir Dir hier:
1. Eine Plattform kann der perfekte Anker sein, um einen traditionellen Markt zu revolutionieren
Zugegeben, revolutionieren ist schon ein sehr hochgesteckter Begriff. Im Kern ist es eher ein schlaues Adaptieren. Dabei geht es laut Christian schlicht darum, Dinge, die es in anderen Feldern bereits gibt, simpel zu adaptieren und auf einen Bereich anzuwenden, in dem es so etwas bis dato noch nicht gab – wie Schüttflix es auch getan hat, indem sie ein klassisches Plattform Modell in die Baubranche bringen. Simple as that! Wenn Du eine Plattform baust, dann gestalte diese so einfach für Deine Nutzer:innen, wie möglich. Sorge dafür, dass die Grundlagen Deines Business ordentlich stehen, bevor Du dann mit Deiner Plattform live gehst.2. Die wichtigste Kennzahl ist das Wachstum Deiner Plattform
Die entscheidende Kennzahl im Aufbau einer Plattform ist laut Christian die Liquidität auf der Plattform selbst, denn Plattformökonomie funktioniert über die Liquidität des Marktes. Dadurch entsteht ein Netzwerkeffekt, der wiederum die Plattform stärkt. Du brauchst also Masse. Daher ist der größte KPI: Wachstum, Wachstum, Wachstum – so Christian.3. Konkurrenz ist gut für Dein Geschäft
Hab keine Angst vor Wettbewerber:innen in Deinem Bereich. Konkurrenz wird Dein Engagement für die Sache nur noch weiter pushen und Dich anspornen. Scheu Dich also nicht mit Deiner Business Idee in ein Segment zu gehen, in dem es schon bestehende Player gibt oder wenn es in dem Bereich, in dem bis dato nur Du mit Deinem Business aktiv warst, Konkurrent:innen auftaucht. Sei Dir jedoch dann darüber im Klaren, dass Du mit Deinem Produkt absolut anders und vor allem besser sein musst, um als “Sieger:in” aus dem Wettbewerb zu gehen.4. Halte Dein Produktportfolio simpel und übersichtlich
Dein Produktportfolio sollte laut Christian möglichst übersichtlich sein, um langfristige Fuckups zu vermeiden. Achte darauf, dass Dein Portfolio überschaubar und Dein Angebot langfristig verfügbar bleibt. Denke dabei die gesamte Wertschöpfungskette mit und starte bestmöglich mit einem simplen Produkt. Ein Beispiel dafür ist Amazon: Das Unternehmen startete damals mit dem Fokus auf den reinen Versand von Büchern, bevor es sein Portfolio exponentiell erweiterte. Jetzt ist es weltmarktführend in seinem Bereich. Das hätte sehr wahrscheinlich nicht funktioniert, wenn Amazon sofort mit der gesamten Produktpalette gestartet wäre, die das Unternehmen heute anbietet. Das Produktportfolio von Schüttflix wurde zu Beginn beispielsweise auch belächelt, lässt Christian und sein Team jedoch heute als digitalen Platzhirsch in einem sonst so klassischen Markt aufsteigen.5. Im Onboarding neuer Teammitglieder ist persönlicher Kontakt entscheidend für die gelebte Unternehmensvision
Gerade in der Wachstumsphase Deines Teams zählt der persönliche Kontakt mehr denn je und das besonders dann, wenn neue Teammitglieder starten. Das Onboarding neuer Mitarbeiter:innen sollte daher laut Christian bestmöglich immer in Person stattfinden, da Du nur in der persönlichen Interaktion Deine neuen Teammitglieder als Menschen wirklich kennenlernen kannst. Anderenfalls kannst Du Deinen Mitarbeiter:innen keine Kultur, keine Identität und kein gemeinsames Miteinander mit auf den Weg geben. Ermögliche den neuen Teammitgliedern schnell den Zugang zum Team und das auch abseits der regulären Arbeit. Es ist wichtig, den neuen Mitarbeiter:innen in Deinem Team ein Zuhause zu geben, dann werden sie auch automatisch produktiv und Du schaffst es viel leichter, sie schnell für die gemeinsame Mission und Vision zu begeistern, so Christian.6. Monetäre Anreize schaffen keine gesunde Unternehmenskultur
Laut Christian kannst Du Deine Mitarbeiter:innen mit so viel Geld zuschütten, wie es Deine Kasse zulässt, jedoch ist das kein Garant für eine gesunde Unternehmenskultur. Wenn es keine gemeinsame Mission und Vision gibt, auf die Deine Teammitglieder hinarbeiten, kann keine gemeinsame Kultur entstehen – sei die monetäre Entlohnung auch noch so hoch.7. Baue ein für Dein Team passendes Arbeitsumfeld
Generell sollten Deine Teammitglieder laut Christian nicht aus rein jobbedingten Gründen an einem Ort leben, zu dem sie sonst keinen Bezug haben. Ermögliche es Deinen Mitarbeiter:innen grundsätzlich nach der Onboarding Phase in ihrer Rolle von dort zu arbeiten, wo sie auch wirklich leben wollen. Schüttflix etabliert dazu beispielsweise feste Arbeitstage, an denen sich das gesamte Team vor Ort trifft. Dadurch ergibt sich zudem ein weiterer Vorteil: Wenn die meisten Teammitglieder zu diesen festen Arbeitstagen anreisen, haben sie meist keine privaten Verpflichtungen nach der Arbeit, sodass das Team viel öfter auch nach getaner Arbeit noch zusammensitzt und so automatisch das Teamgefühl gestärkt wird.Bereit mit Deiner Idee einen Markt zu revolutionieren?
Du willst wie Christian und sein Team von Schüttflix mit Deiner Business Idee einen traditionellen Markt digitalisieren? Dann komm zu uns in die Satrtup School und lege den Grundstein für Dein eigenes Startup!