Viele Gründer:innen setzen sich zum Ziel, ihr erfolgreiches Startup an ein anderes Unternehmen zu verkaufen. Wir erklären Dir ausführlich, welche Exit Strategien es gibt und welche unterschiedlichen Möglichkeiten sie mit sich bringen – von Corporate Buyer hin zu Trade Sale.
Was ist eine Exit Strategie?
Ganz allgemein beschreibt eine Exit Strategie das Vorhaben, entweder aus einem Startup oder mit dem Startup aus dem Markt auszusteigen und sich zurückzuziehen, indem es an ein anderes Unternehmen oder eine:n andere:n Investor:in verkauft wird. Meist zieht sich ein:e Gründer:in zurück und möchte das Unternehmen verlassen – dieser Schritt ist vor allem für Seriengründer:innen essenziell. Im Fokus steht dabei, sich das investierte Geld, die eigenen Anteile oder auch anteilig den Gewinn auszahlen zu lassen.
Der Exit muss gut vorbereitet werden, denn es müssen vorab wichtige Fragen geklärt werden.
- Was ist der Grund für den Exit?
- Für wann ist der Exit angedacht und über welchen Zeitraum wird die Exit Strategie vorbereitet?
- Wie werden Aufgaben und Verantwortungen in Zukunft aufgeteilt und abgegeben?
- Ist das Startup nach dem Exit weiterhin wirtschaftlich stabil?
- Wie wird der Exit finanziell abgewickelt und welche Summe wird ausbezahlt?
All diese Fragen bringen auch Klärungsbedarf mit sich. Deshalb ist es ratsam, alle Unterlagen zu sichten, Expert:innen der verschiedenen Gebiete wie Finanzen und Verträge zu befragen und herauszufinden, was Du bis zum Exit geklärt und übergeben haben musst.
Wann wird eine Exit Strategie relevant?
Viele Gründer:innen benötigen die Exit Strategie erst, wenn das Startup wirtschaftlich erfolgreich ist, ein Investment oder eine Finanzierungsrunde hinter sich hat oder auch übernommen werden soll. Im Grunde genommen immer dann, wenn eine Wertsteigerung des Startups stattfindet.
Da sich viele Gründer:innen vor allem in der Anfangszeit stark durch Personal Branding positionieren und das Startup noch nicht losgelöst von ihnen funktioniert, kann der Exit eine Zeit lang dauern. Erst, wenn das Startup vollkommen losgelöst von Dir ist und somit eigenständig funktioniert, kann über eine Exit Strategie nachgedacht werden. Dennoch kann es hilfreich sein, wenn sich auch Seriengründer:innen von Anfang an stark positionieren und das Startup rund um ihre Personal Brand aufbauen.
Generell ist wichtig zu wissen, dass eine Exit Strategie langfristig geplant wird und genau auf den richtigen Zeitpunkt abzielt – also dann, wenn beispielsweise ein Höhepunkt im Umsatz erreicht wurde und das Startup über längeren Zeitraum hinweg an Wert gewonnen hat. Zusammengefasst sind diese Punkte entscheidend für eine Exit Strategie:
- Das Startup ist wirtschaftlich erfolgreich
- Es funktioniert unabhängig und ist nicht an die Gründer:innen als Personal Brand gebunden
- Die Exit Strategie wurde langfristig geplant
- Es gibt konkrete Ideen oder Angebote von Unternehmen oder Investor:innen
Welche Arten von Exit Strategien gibt es?
- Corporate Buyer
Bei dieser Exit Strategie wird das Startup von Investor:innen oder Unternehmen aufgekauft. Dabei wird die gesamte Verantwortung abgegeben, gleichzeitig kann geklärt werden, inwiefern sich die bisherigen Geschäftsführer:innen und Mitarbeiter:innen in leitenden Positionen weiterhin einbringen können. - Trade Sale
Durch diese Exit Strategie fällt das Startup in die Hände und Verantwortung verschiedener Investor:innen, die in einen bestimmten Fonds investiert haben und dadurch ein Mitspracherecht am Startup bekommen. - Leveraged Buyout
Hier kauft ein:e Investor:in Dir Deine Anteile am Startup ab – diese:r kann sie im nächsten Schritt entweder behalten oder wieder weiterverkaufen. - Initial Public Offering
Ein sogenannter IPO ermöglicht den Börsengang Deines Startups und sorgt dafür, dass andere Anteile davon kaufen können, die Du wiederum abgibst. - Merger
Diese Art der Exit Strategie bringt nicht automatisch mit sich, dass Du aussteigst. Hier fusionieren zwei bestehende Startups und haben die Möglichkeit, die Anteile und Beteiligungen neu zu definieren und festzulegen. - Stiller bzw. versteckter Exit
Hierbei werden Deine Vermögenswerte am Startup entweder verteilt oder Deine Anteile werden in Form von Sonderausschüttungen oder höherem Gehalt ausgezahlt.
Welche Exit Strategie für Dich und Dein Startup richtig ist, solltest Du langfristig analysieren und planen, denn es gibt sowohl rechtliche Differenzen als auch unterschiedliche Folgen für Dein Startup – also inwiefern und ob Du noch beteiligt bist oder sich die Struktur Deines Startups im Nachhinein verändert.
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