Fakt ist: Die meisten Gründungen in Deutschland finden in Teams von zwei bis drei Personen statt (78,6 % laut Deutschem Startup Monitor 2020). Stimmt die Dynamik zwischen den Gründer:innen nicht, gefährdet das den Erfolg des Startups. Laut CB Insights ist in 23 % der Fälle ein unpassendes Gründerteam ein Hauptgrund für das Scheitern einer Unternehmung. Warum es so wichtig ist, einen Co-Founder zu haben und worauf es bei der Suche nach dem perfekten Co-Founder ankommt, erfährst Du in diesem Beitrag.
DARUM SOLLTEST DU NICHT ALLEINE GRÜNDEN
Brauche ich überhaupt einen Co-Founder? Unsere klare Empfehlung an alle, die darüber nachdenken, zu Gründen, ist – JA! Denn: nicht allein zu starten hat gleich mehrere Vorteile. Zum einen bringt es einen Zuwachs in Produktivität, denn im Team schaffst Du mehr, als allein. Aber neben dem Gewinn an Arbeitszeit, gewinnt auch die Qualität eurer Arbeit, denn durch eine weitere Perspektive habt ihr die Möglichkeit gemeinsam zu reflektieren und Entscheidungen aus mehreren Blickwinkeln abzuwägen.
Darüber hinaus könnt ihr euch als Team gegenseitig den Rücken stärken, wenn es mal nicht so läuft wie geplant, aber natürlich auch die Erfolge gemeinsam feiern. Zwar gibt es immer Ausnahmen, denn auch Solo-Gründer:innen haben schon sehr erfolgreiche Unternehmen aufgebaut . Der überwiegende Teil der erfolgreichen Startups jedoch ist mit mindestens zwei Co-Foundern gestartet. Und auch Investor:innen bevorzugen unserer Erfahrung nach generell Teams gegenüber Solo-Gründer:innen.
WAS MACHT EIN GUTES GRÜNDERTEAM AUS?
Ein erfolgreiches Gründerteam lässt sich nicht nur über eine einzelne Variable definieren. Es gibt unterschiedliche Dimensionen, in denen sich ein Team möglichst ähneln sollte und andere, in denen Du und Deine Co-Founder möglichst komplementär zueinander sein solltet.
Die Basis für ein starkes Gründerteam bildet eine gemeinsame Wertevorstellung. Mit Deinen Co-Foundern wirst Du sehr wahrscheinlich die nächsten 3-10 Jahre im Aufbau eures Unternehmens verbringen. Daher ist es wichtig, dass die “Chemie” zwischen euch passt. Ihr solltet euch in generellen Fragen einig sein, wie z.B. Wie wollt ihr arbeiten? Wie wollt ihr eure zukünftigen Mitarbeiter:innen führen? soll das Unternehmen stehen? Versuch also auch herauszufinden, warum jemand gerne mit Dir den Schritt in die Gründung gehen möchte, welche Ziele Dein Gegenüber verfolgt und ob ihr in den grundlegenden Dingen gleich tickt. .
In anderen Bereichen ist es allerdings von Vorteil, wenn ihr möglichst komplementär zueinander seid. Die Co-Founder sollten als Team die wichtigsten Funktionen des Unternehmens abdecken können. Dazu zählt am Anfang vor allem die Kommunikation mit potenziellen Kund:innen und die kontinuierliche Weiterentwicklung des Produkts. Dabei ist es nicht entscheidend, ob bereits alle notwendigen Fähigkeiten und Erfahrungen vorhanden sind. Wichtiger ist, ob die Co-Founder bereit sind, sich die essenziellen Hard Skills anzueignen und sich je nach Bedarf des Unternehmens weiterzuentwickeln.
DER WERT KOMPLEMENTÄRER PERSÖNLICHKEITEN
WO FINDE ICH DEN PERFEKTEN CO-FOUNDER?
Es gibt keinen Geheimtipp wie man Co-Founder findet und es gehört auch immer etwas Glück dazu, aber man kann seinem Glück durchaus auf die Sprünge helfen. Viele Gründerteams kennen sich bereits aus der Schule, Hochschule oder aus der Arbeitswelt, aber auch über Freund:innen oder gemeinsame Kolleg:innen kann man gegebenenfalls passende Co-Founder kennenlernen. Events und Meetups bieten darüber hinaus gute Möglichkeiten das persönliche Netzwerk zu erweitern. Generell gilt – Erfahrungen gemeinsam sammeln! Nur wer auch eine Weile an einem gemeinsamen Projekt gearbeitet hat, kann einschätzen, ob die Zusammenarbeit auch langfristig funktioniert. Stimmt die Chemie? Passen die Wertvorstellungen? Verfolgt ihr eine gemeinsame Vision? Deckt ihr die wichtigsten Bereiche des Unternehmens ab? Habt ihr komplementäre Stärken? Check!
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ÜBER DEN AUTOR
Elias Weike ist Programm Manager der Founders Foundation Startup School und des Founders Foundation Lab. Die letzten 3 Jahre verbrachte er in Skandinavien, wo er als Teil verschiedener Startup Programme Gründer:innen in der Umsetzung ihrer Startup Ideen unterstützt und aktiv mit Unternehmen vernetzt.